Überblick Coronavirus und Haustiere - Was Tierhalter in Deutschland wissen sollten

Berlin · Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus sind Menschen nicht nur aufgrund ihrer eigenen Sicherheit besorgt. Was Tierhalter in Deutschland wissen sollten.

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus sind Menschen nicht nur aufgrund ihrer eigenen Sicherheit besorgt. Auch Tierhalter wollen sichergehen, dass beispielsweise ihre Hunde oder Katzen gesund bleiben. Vor wenigen Tagen wurde die erste mutmaßliche Ansteckung eines Haustiers bekannt - der Hund einer Infizierten in Hongkong kam in Quarantäne. Was Tierhalter in Deutschland wissen sollten:

WAS SOLLEN TIERHALTER TUN, DIE IN QUARANTÄNE ODER INFIZIERT SIND?

Am besten unterstützen geeignete Menschen außerhalb des Haushalts sie bei der Tierpflege, beispielsweise beim Gassigehen mit dem Hund. Bestätigt Infizierten rät das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) für Tiergesundheit, engen Kontakt zu ihren Haustieren wie das Abschlecken des Gesichts durch die Tiere zu vermeiden. Für Tiere ohne Krankheitssymptome wird laut FLI keine Quarantäne empfohlen - beim Auftreten von Symptomen kann aber ein Test auf eine Infektion sinnvoll sein. Dafür sollte sich das zuständige Gesundheitsamt mit dem Veterinäramt in Verbindung setzen.

KÖNNEN HAUSTIERE SICH WIRKLICH INFIZIEREN?

Trotz des Falls in Hongkong ist das noch nicht geklärt. Der Zwergspitz einer infizierten Frau wurde zwar „gering positiv“ getestet. Das Bundesforschungsinstitut FLI weist jedoch darauf hin, dass es sich auch um eine „passive Verunreinigung durch die Virusmengen in der Umgebung“ handeln könnte und nicht um eine aktive Infektion. Das Tier zeigt keine Krankheitssymptome und wird in Quarantäne untersucht.

KÖNNEN MENSCHEN SICH BEI HUNDEN ODER KATZEN ANSTECKEN?

Darauf gibt es keine Hinweise. Auch spielen Hunde und Katzen nach aktueller Lage keine Rolle bei der Verbreitung des Virus. Daher müssen Gesunde den Kontakt zu ihnen aus Sicht des FLI nicht einschränken. Das Institut weist aber darauf hin, dass es immer ratsam ist, beim Kontakt mit Tieren grundlegende Prinzipien der Hygiene zu beachten und die Hände gründlich mit Seife zu waschen.

KOMMT DAS CORONAVIRUS NICHT URSPRÜNGLICH VON TIEREN?

Nach FLI-Angaben deuten Untersuchungen zwar darauf hin, dass eng verwandte Viren bei bestimmten Fledermäusen vorkommen. Unklar ist demnach jedoch, ob das Virus direkt von Fledermäusen auf Menschen übertragen wurde oder ein tierischer Zwischenwirt eine Rolle bei der frühen Übertragung auf den Menschen spielte. Eine Studie ergab auch, dass Schuppentiere Überträger sein könnten.

(AFP)