Daniel Cohn-Bendit: Der rote Dany geht

Daniel Cohn-Bendit, Grünen-Politiker, will in drei Jahren aufhören. Bei der kommenden Europawahl will sich der Franzose (66) mit deutschem Pass nicht mehr zur Wahl stellen. Die Begründung für seinen Abschied: „Ich möchte nicht, dass die Politik mich krank macht“, sagte er am Freitag der Zeitung „Libération“.

Alles habe seine Zeit. Er sagt ganz abgeklärt: „Ich werde nie zurücktreten, weil ich nie was werden wollte.“

Der „Rote Dany“ wurde in den 60er Jahren bekannt als Führer der Pariser Mairevolution. Nach den Unruhen 1968 wurde er des Landes verwiesen und zog nach Frankfurt. Dort lebt der Eintracht-Anhänger auch heute noch mit seiner Frau. Cohn-Bendit verkehrte unter den Linken, traf Rudi Dutschke oder Jean-Paul Sartre. Zudem engagierte er sich mit Joschka Fischer in der Sponti-Szene.

1984 trat er den Grünen bei und sitzt seit 1994 abwechselnd für die französischen und deutschen Grünen im Europäischen Parlament. Bei seinem Ausscheiden dort 2014 wird er auf zwanzig Jahre Europapolitik zurückblicken können. Aber ganz ruhig wird es nicht um Cohn-Bendit: Der Sportfan wird für den französischen TV-Sender „Canal +“ als Kommentator arbeiten. mgu/dpa