Das Gesicht Österreichs
Wien. Sebastian Kurz wird künftig das Gesicht Österreichs im Ausland sein. Der 27-jährige Wiener, bisher Integrationsstaatssekretär, ist der jüngste Außenminister, den die Alpenrepublik je hatte.
Bei der Wahl Ende September errang der ÖVP-Politiker mehr Erststimmen als die Parteichefs. Kurz wirkt in Interviews souverän, spricht druckreif, ist nach außen stets freundlich und auf Twitter und Facebook aktiv.
Auf Society-Veranstaltungen ist er ein gern gesehener Gast, achtet auf gute Manieren und perfekte Kleidung. Seine nach hinten gegelten Haare wurden zu seinem Markenzeichen.
Sein jugendliches Auftreten könnte ihm auf internationalem Parkett aber Probleme bereiten. Kritiker meinen, Kurz sei noch nicht reif genug, Österreich in der Welt zu repräsentieren.
Kurz ist Sohn einer Lehrerin und eines Technikers. Nach dem Abitur 2004 war er beim Militär. Noch während seines Jura-Studiums, das er ohne Abschluss abbrach, wurde er Chef der Jungen ÖVP. Für Aufsehen sorgte er, als er 2010 in Wien mit dem Slogan „Schwarz macht geil“ um Wählerstimmen warb und dabei Kondome verteilte. dpa