Der Fall ist ein Politikum

Der Fall Kalinka handelt auch von einem Politikum. Denn für eine einzige Tat haben die Richter jetzt einen Angeklagten zweimal verurteilt — mit gegensätzlichen Ergebnissen. Derselbe, der in Deutschland ein freier Mann ist, muss in Frankreich als Schwerverbrecher 15 Jahre hinter Schloss und Riegel.

Das ist ein glatter Verstoß gegen einen universalen Rechtsgrundsatz, das Verbot der Doppelbestrafung. Die Verschleppung des Angeklagten macht den spektakulären Fall noch verworrener. Denn erst dieser Akt von Selbstjustiz hat die Voraussetzung für den Pariser Prozess geschaffen.