Oft sind es die Tierpfleger, die dem Zoo-Nachwuchs zu seinem Namen verhelfen. Wie bei Anori, dem Eisbärmädchen, das in Wuppertal im Januar 2012 geboren wurde. Ihren grönländischen Namen — er bedeutet übersetzt „Wind“ — verdankt sie in diesem Fall den Wetterumständen an ihrem Geburtstag. Damals zog ein heftiger Sturm über die Stadt.

„Wichtig ist uns, dass der Name zum Tier und zu seiner Herkunft passt“, sagt Haeser-Kalthoff. Deswegen zum Beispiel heißt ein kleiner Elefantenbulle in Wuppertal Kibo — benannt nach einem Nebengipfel des Kilimandscharo. Ausnahmen gibt es aber auch, wenn etwa der ehemalige Zoodirektor Namensvorbild ist. Anders wäre ein Elefantenkind wohl nicht zu dem Namen Uli gekommen.

Auch in Krefeld sind es in der Regel die Tierpfleger, die über die Namen entscheiden. Der junge Tapir, Anfang Juli geboren, sollte bewusst einen „feurigen“ Namen bekommen“, sagt Zooinspektor Andreas Pricken. Er heißt jetzt Felipe. „Wir machen es aber auch oft so, dass wir unsere Besucher an der Namenswahl beteiligen. Sie können uns Vorschläge einreichen.“ Zu tun gibt es da genug, denn pro Jahr werden in Krefeld bis zu 25 größere Tiere geboren. „Alle Tiere, die auf ihren Namen hören können, bekommen auch einen“, sagt Pricken. Fische wie Guppys, die ohne Probleme mehr als 30 Jungtiere bekommen, sind da ausdrücklich ausgeschlossen.

Nicht immer aber stößt die Namensgebung auch auf Gegenliebe. So wie in Wuppertal, wo derzeit darüber diskutiert wird, ob es glücklich ist, einen Elefant nach der 2009 verstorbenen Choreografin Pina Bausch zu benennen.