Niederländischer Prinz Friso gestorben
Den Haag (dpa) - Der niederländische Prinz Friso ist knapp 18 Monate nach einem Lawinenunglück beim Skifahren in Österreich gestorben. Er hatte seitdem im Koma gelegen. Er wurde 44 Jahre alt.
Der jüngere Bruder von König Willem-Alexander erlag am Montag den Hirnschädigungen, die er bei dem Unfall in Lech erlitten hatte, wie der Hof mitteilte. Der Prinz hatte zuletzt nur noch minimale Zeichen von Bewusstsein gezeigt.
Friso war Anfang Juli aus einer Klinik in London nach Den Haag verlegt worden und wurde im Wohnpalast seiner Mutter, Prinzessin Beatrix (75), versorgt. Die königliche Familie dankte in einer Mitteilung allen, die ihn versorgt hatten, „für die ausgezeichnete und hingebungsvolle Versorgung“.
Am 17. Februar 2012 war der Prinz beim Skilaufen in Lech von einer Lawine verschüttet worden und ins Koma gefallen. Er starb nur einen Tag, nachdem seine Frau Mabel 45 Jahre alt geworden ist. Ihren Geburtstag hatte sie im Beisein ihres Mannes und der beiden Töchter Luana (8) und Zaria (7) gefeiert.
König Willem-Alexander (46) und seine Frau, Königin Máxima (42), brachen ihren Urlaub in Griechenland ab. Auch der dritte Sohn von Beatrix, Prinz Constantijn (43), wurde in Den Haag erwartet.
Der Tod des Prinzen hat die Niederlande erschüttert. Radio und Fernsehen unterbrachen ihr Programm. Politiker sprachen der Familie ihr tiefes Mitgefühl aus. Ministerpräsident Mark Rutte nannte den Tod „unglaublich traurig“. Tausende Bürger zeigten ihr Beileid in Kondolenzregistern im Internet.
Erst Anfang Juli war Friso aus dem Wellington-Krankenhaus in London nach Huis ten Bosch in Den Haag verlegt worden. In London war er seit dem Skiunglück behandelt worden. Im November schien sich sein Zustand zu verbessern. Der Prinz zeige minimale Merkmale von Bewusstsein, teilte der Hof mit. Doch im Juli wurde deutlich, dass es keine Hoffnung mehr gab.
Prinz Friso galt als hochintelligent, sportlich und zurückhaltend. Er hatte durch seine Hochzeit mit Prinzessin Mabel seinen Platz in der Thronfolge verloren. Bis zu dem tragischen Unglück war Friso Finanzchef der Atomfirma URENCO in London, die in Deutschland die Uran-Anreicherungsanlage in Gronau (Nordrhein-Westfalen) betreibt.