Desmond Tutu: Der Kämpfer
Desmond Tutu feiert am Freitag seinen 80. Geburtstag und ist kein bisschen leise geworden. Der anglikanische Erzbischof hatte den Dalai Lama zu seinem Ehrentag eingeladen, doch diesem wurde aus Rücksicht auf China das Visum für die Einreise nach Südafrika verwehrt.
Dies versetzte Tutu derart in Rage, dass er Präsident Jacob Zuma und seine alles beherrschende Partei ANC scharf angriff: „Diese Regierung ist schlimmer als die Apartheid-Regierung, weil von denen würden wir nichts anderes erwarten.“
Drastische Worte für einen Mann, der sein ganzes Leben gegen eben jene Apartheid gekämpft hatte und heute als einer der Architekten des modernen Südafrika gilt. Tutu arbeitete zunächst als Lehrer. Er gab diesen Beruf auf, weil farbige Kinder eine schlechtere Ausbildung erhalten sollten als weiße.
Der charismatische Geistliche wurde daraufhin politisch aktiv. Als er Erzbischof von Lesotho wurde, setzte er sich für eine gewaltfreie Aussöhnung zwischen schwarzen und weißen Südafrikanern ein. 1984 erhielt er den Friedensnobelpreis.
Nach dem Ende der Apartheid schienen seine Ziele erreicht zu sein. Doch nun spürt der Kämpfer für die Freiheit, dass sein Land ihn noch braucht.