Diana-Unfall unter der Lupe

Scotland Yard hat Informationen, dass eine Spezialeinheit des britischen Militärs den Tod der 36-Jährigen arrangiert haben soll.

London. Der Tod von Lady Diana wirft auch 16 Jahre danach neue Fragen auf: Britische Ermittler haben bislang unbekannte Hinweise zum tödlichen Autounfall Dianas und ihres Lebensgefährten Dodi Fayed erhalten und überprüfen diese nun „auf Relevanz und Glaubwürdigkeit“, wie die Polizei bestätigte. Medienberichten zufolge geht es um Angaben, wonach das britische Militär hinter dem Tod der Ex-Frau von Prinz Charles stecken soll.

Es handele sich nicht um eine „Wiedereröffnung der Untersuchung“, erklärte Scotland Yard. Die Prüfung falle auch nicht unter die „Operation Paget“, in der zahlreiche Verschwörungstheorien von Dodis Vater Mohammed al-Fayed untersucht worden waren — etwa, dass Lady Diana auf Geheiß des Königshauses durch den britischen Geheimdienst ermordet worden sein soll. Die Untersuchung hatte 2006 ergeben, dass alle diese Vermutungen ohne Grundlage sind.

Die britische Zeitung „Sunday Telegraph“ berichtete unter Berufung auf eine Quelle im Militär, die früheren Schwiegereltern eines Ex-Soldaten hätten brisante Informationen weitergegeben, über die dieser in der Vergangenheit gesprochen habe. Demnach habe die Spezialeinheit Special Air Service (SAS) Dianas Tod „arrangiert“ und die wahren Hintergründe „vertuscht“. Die Informationen seien dann von der britischen Militärpolizei an Scotland Yard weitergereicht worden. Der Sender Sky News berichtete, die Hinweise nähmen auch Bezug auf Dianas Tagebuch.

Die Nachricht wurde im Königshaus schon vorbeugend mit der Erklärung abgetan, weder Prinz William noch Harry würden sich dazu äußern. Dagegen freute sich Mohammed al-Fayed, der ehemalige Harrods-Besitzer und Vater von Dodi, auf ein „forsches Vorgehen“ der Polizei.

Der 84-jährige Multimillionär hatte 2008 seinen jahrelangen Kampf um Gehör für seinen Standpunkt, dass Diana und sein Sohn unter Mithilfe des britischen Geheimdienstes „ermordet“ worden seien, aufgegeben. „Ich überlasse es jetzt dem lieben Gott, Vergeltung zu bekommen“, sagte er.

Die Ex-Frau des britischen Thronfolgers Prinz Charles, ihr Freund Dodi Fayed sowie der Chauffeur Henri Paul waren am 31. August 1997 mit ihrem Mercedes gegen den Mittelpfeiler eines Pariser Straßentunnels gerast. Die beiden Männer starben am Unfallort, Diana kurz darauf im Krankenhaus.

Die 36-Jährige hinterließ ihre beiden Söhne Prinz William und Prinz Harry aus der 1981 geschlossenen Ehe mit Charles. Das Paar hatte sich 1992 getrennt und ließ sich vier Jahre später scheiden. Die längste und teuerste Untersuchung der britischen Geschichte führte 2008 zu dem Schluss, dass Diana und Dodi Fayed durch den grob fahrlässigen Fahrstil ihres Chauffeurs und der nachfolgenden Paparazzi ums Leben kamen. Henri Paul war mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs, um hartnäckige Fotografen abzuschütteln. Sein Blutalkoholwert betrug mehr als das Dreifache des zulässigen Grenzwerts.