Dick einpacken und fett essen an Karneval
Köln (dpa/tmn) - Feiern auf der Straße, trinken in der Kneipe: Der Karneval scheint eine niemals endende Party zu sein. Doch wer regelmäßig durch die Nächte tanzt, bringt seinen Körper an die Grenzen.
Worauf müssen Narren achten, damit sie die wilde Zeit überstehen?
Alkohol, wenig Schlaf und meist noch Schmuddelwetter: An Karneval wird der Körper besonders beansprucht. Meist zieht sich die Party über mehrere Tage, es bleibt kaum Zeit für Erholung. Damit Karnevalisten an Weiberfastnacht nicht verkatert und mit Grippe aus den Latschen kippen, sollten sie auf ihren Körper Acht geben. „Besonders wichtig ist der verantwortungsbewusste Umgang mit Alkohol“, sagt Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Als risikoarmer Konsum gelten - bei zwei alkoholfreien Tagen in der Woche - für einen erwachsenen Mann 24 Gramm Reinalkohol pro Tag. Das entspreche etwa zwei kleinen Bier. Für Frauen gilt die halbe Menge pro Tag - also 12 Gramm. Potts empfiehlt, sich auch während des Karnevals an diese Richtwerte zu halten. „Wer mehr trinkt, riskiert sein Urteilsvermögen zu verlieren, und überschätzt sich“, warnt sie. Schnell glaube man dann, noch mehr Alkohol vertragen zu können. Das kann schlimme Folgen haben: „Ungeschützter Geschlechtsverkehr oder Autofahren unter Alkoholeinfluss: Betrunkene machen Dinge, die sie normalerweise nicht tun würden.“
Sie rät vor dem Trinken zu eiweiß- und fettreichem Essen wie Bratwürsten. Dadurch gelangt der Alkohol langsamer ins Blut. So werden Karnevalisten nicht so schnell betrunken. „Allerdings kann die Wirkung des Alkohols nicht verhindert werden. Sie tritt nur langsamer ein.“ Außerdem ist es sinnvoll, nach jedem alkoholischem Getränk ein nicht-alkoholisches zu sich zu nehmen. Das kann Wasser sein, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Wer dennoch zu tief ins Glas geschaut hat, leidet am nächsten Morgen an einem Kater. Dann hilft viel Wasser, um dem ausgetrockneten Körper Flüssigkeit zurückzugeben. Auch ein herzhaftes Frühstück und Fruchtsaftschorlen sind eine gute Idee. Wer seinen Kreislauf einigermaßen in Schwung gebracht hat, sollte einen Spaziergang an der frischen Luft machen.
Auch der Schlafmangel während des Karnevals geht an die Substanz. Selbst wenn die Party lange geht, sollten Karnevalisten genug Zeit für Schlaf einplanen. „Sieben Stunden sind das Minimum, acht sind besser“, erklärt Pott. Bei Umzügen und beim Feiern verbringen Karnevalisten außerdem viel Zeit an der frischen Luft. „Das ist prinzipiell erstmal gut und gesund“, erklärt Pott. Damit sie nicht krank werden, ist warme Kleidung wichtig. Bei der Kostümauswahl sollten Karnevalisten deshalb immer auch das Wetter im Hinterkopf behalten oder zumindest einen warme Jacke beim Feiern tragen.
Umzüge und volle Kneipen bedeuten auch Menschenmengen. Wo viele Leute zusammenkommen, lauern Krankheitserreger. Pott rät, sich regelmäßig die Hände zu waschen, um sich nicht anzustecken. Völlig ausschließen lasse sich eine Erkältung aber nicht: „Wer die Gefahr wirklich vermeiden möchte, muss leider Menschenmassen ganz meiden.“