Die Berliner Modewoche zum Mitreden
Berlin (dpa) - Draußen ist der Zwiebel-Look angesagt: Hauptsache warm und trocken. Kommende Woche erwacht Berlin aus dem modischen Winterschlaf. Die Fachwelt trifft sich bei der achten Ausgabe der Fashion Week vom 19. bis 22. Januar.
Es geht um die Trends für Winter 2011/2012. Und um Geschäfte, Partys, Prominenz, Blitzlicht und für manche Jungdesigner um den Traum, entdeckt zu werden. Hier ein Überblick zur Modewoche in Fragen und Antworten.
Wie bedeutet die Modewoche für Berlin?
Die Fashion Week im Zelt auf dem Bebelplatz sieht sich als „renommiertester Catwalk-Event Deutschlands“. Die Bread & Butter auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof gilt als führende Streetwear- Messe weltweit. Soweit zu den Superlativen. Fest steht, dass sich Berlin als Modestadt etabliert hat. Für die Hauptstadt, in der es kein DAX-Unternehmen gibt, ist die Kreativwirtschaft besonders wichtig. Die Fashion Week bringt nicht nur gut angezogene Menschen, sondern auch Geld in die klamme Stadt. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) ist beim Eröffnungsrundgang der Bread & Butter dabei. Seine Wahlkampfkonkurrentin Renate Künast (Grüne) ist Schirmherrin der Ökomesse „Thekeyto“.
Was gibt es Neues?
Premieren sind die Schauen von Guess Jeans und dem belgischen Duo A.F. Vandevorst. Das Glamour-Label Unrath & Strano will nach den Schlagzeilen um finanzielle Schwierigkeiten sein Comeback feiern. Designer Dirk Schönberger ist von Joop! zu Adidas gewechselt, seine Kollektion für das Unter-Label SLVR wird auf der Messe Premium vorgestellt.
Beim Abend des umtriebigen Michael Michalsky gibt es neben einer Modenschau die Deutschlandpremiere des Disney-Films „Tron: Legacy“. Die Mainzer Designerin Anja Gockel zelebriert ihr 15-jähriges Bestehen mit Topmodel Lily Cole. Neue Fashion-Week-Botschafterin ist Model Karolina Kurkova. Sie folgt Schauspielerin Milla Jovovich.
Wo geht man hin?
Zum Mitreden und wenn man auf der Gästeliste steht: ins Soho House in der Torstraße. Sonst ist der Club nur für Mitglieder, zur Fashion Week laden dort Designer zur Präsentation. In der „Alten Münze“, einer ehemaligen Industriehalle, gibt es das „Pret a Diner“ - ein Restaurant, das nur für wenige Wochen, bis zum Ende der Berlinale am 20. Februar, geöffnet sein soll. Das Prinzip solcher provisorischer „Pop-up“-Läden wird immer beliebter.
Was machen die Blogger?
Ein Buch auf Papier schreiben. So wie die beiden Internet-Autorinnen Julia Knolle und Jessica Weiss, die Gründerinnen des Modeblogs Les Mads. Vorgestellt wird „Modestrecke. Unterwegs mit Les Mads“ am 22. Januar.
Was sagen die Chefs?
„Es läuft routiniert und gut. Wir sind komplett ausgebucht.“
(Der Chef der Messe Bread & Butter, Karl-Heinz Müller.)
„Berlins Style ist extravagant und eigensinnig; lässig, aber nie nachlässig; stets gewollt und vor allem gekonnt. In Berlin gibt es keinen Anfang und kein Ende, auf den Tag folgt die Nacht. Der einzigartige Rhythmus der Stadt inspiriert auch die Mode und macht sie besonders.“
(Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit in einem Grußwort.)