Die Schweinegrippe ist zurück
Virus: Kinder sind die Hauptüberträger der Krankheit. Vier Todesfälle in Nordrhein-Westfalen.
Düsseldorf. Die Schweinegrippe ist zurück. Auch in Nordrhein-Westfalen gab es bereits mehrere Todesfälle. Wie am Mittwoch bekannt wurde, ist eine junge Frau aus Leverkusen Anfang der Woche in einem Kölner Krankenhaus gestorben. Sie war positiv auf das H1N1-Virus getestet, litt darüber hinaus aber an schweren Vorerkrankungen. Am vergangenen Wochenende hatte es bereits drei Tote gegeben: im Kreis Minden-Lübbecke erlag ein 36-Jähriger dem Virus trotz Behandlung auf der Intensivstation, nicht gerettet werden konnten auch eine infizierte Sechsjährige in Köln und ein erkrankter 57-Jähriger aus dem Kreis Soest.
Der Zustand eines mit dem Schweinegrippe-Virus H1N1 infizierten 49-Jährigen aus Düsseldorf, der in der Uniklinik behandelt wird, ist hingegen weiter stabil, wie ein Uni-Sprecher berichtete. Der Patient leidet wegen einer Vorerkrankung an einem besonders schweren Verlauf der Influenza.
Doch von der Panik, die das H1N1-Virus noch im vergangenen Jahr ausgelöst hatte, gibt es keine Spur. Zu Recht, sagen Experten: Im Zuge der gewöhnlichen Influenza stelle das H1N1-Virus nichts Besonderes dar. „Von der Weltgesundheitsorganisation wurde die Schweinegrippe Anfang des Jahres als saisonale Influenza deklariert, also gleichsam heruntergestuft“, sagt Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das RKI ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung für die Krankheitsüberwachung und -vorbeugung.
Glasmacher bestätigt die Einschätzung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), wonach Kinder Hauptüberträger der Schweinegrippe sind: „Kinder verbreiten Viren grundsätzlich leichter als Erwachsene — aber sie sterben auch in den seltensten Fällen an der Grippe“, sagt Glasmacher. Häufigste Opfer sind ältere Menschen über 60 Jahren, weil diese häufig bereits geschwächt sind.
Unterdessen rollte die neue Grippewelle an: In der ersten Woche des Jahres wurden bundesweit etwa 170 Fälle gemeldet. „Doch das ist nur der Beginn“, sagt RKI-Sprecherin Glasmacher. „Der normale Spitzenwert liegt bei etwa 2000 bis 3000 Meldungen pro Woche.“
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