Die Umstände der Carla Bruni

Frankreichs „Première Dame“ sehnt den Geburtstermin herbei — das derzeitige Schonprogramm langweilt sie sehr.

Paris. Je dicker der Bauch, desto rarer macht sich Frankreichs „Première Dame“ in der Öffentlichkeit. Doch nun ist ein Ende ihrer Schwangerschaft in Sicht. In gut einem Monat soll Carla Bruni-Sarkozy, die im achten Monat schwangere Gattin des französischen Staatspräsidenten, niederkommen. Ein freudiger Augenblick, den das frühere Star-Mannequin regelrecht herbeisehnt. „Ehrlich gesagt, ich kann nicht mehr“, vertraute sie jungen Stipendiaten ihrer Stiftung an. Und fügte mit einem gequälten Lächeln hinzu: „Ich muss mich ständig setzen oder hinlegen. Hoffentlich ist das bald zu Ende.“

Ein Präsidentenbaby im Elysée, das hat es in der Geschichte der Fünften Republik noch nicht gegeben. Nicolas Sarkozys Vorgänger — die Chiracs und Mitterrands, die Pompidous und De Gaulles — waren allesamt alte Männer oder gar Opa-Typen, als sie in den prachtvollen Präsidentenpalast einzogen. Dementsprechend groß ist jetzt der Rummel um das „Sarko-Baby“.

Doch anders als in den ersten Tagen ihrer schillernden Liaison, als Paparazzi jede zärtliche Umarmung und jeden Kuss des verliebten Glamour-Paares festhalten durften, ziehen sich die Sarkozys nun seit Monaten dezent zurück.

Umso überraschter waren tausende Besucher des Elysée-Palastes, als die hochschwangere Carla Bruni-Sarkozy kürzlich beim „Tag der offenen Tür“ im Garten des Elysée für sehr wenige Minuten plötzlich lächelnd vor ihnen stand, ihre Hände schüttelte und geduldig Autogramme schrieb: ganz in schwarz und — natürlich — mit weit geöffnetem langem Mantel, der den Blick freigab auf den kugelrunden Bauch unterm schicken Wickelkleid.

Aufwändige Staatsbesuche und Reisen hat ihr der Leibarzt untersagt. So verbringt Carla Bruni, die nach der Model-Karriere zum Chansonstar aufstieg, die langen Tage hauptsächlich damit, Gitarresaiten zu zupfen oder neue Stücke zu komponieren. „Sie liest viel, schaut Filme und führt lange Telefongespräche mit ihren Freunden“, zitiert die Zeitung „Le Parisien“ einen ihrer Vertrauten.

Ferner erfahren die Leser von Frankreichs auflagenstärkstem Blatt, dass Madame ein Gläschen Wein ebenso vermisst wie eine Zigarette. Die Gründe für dieses strenge Schonprogramm liegen auf der Hand: Mit 43 ist ihre Schwangerschaft per se risikobehaftet, außerdem liegt ihre erste schon zehn Jahre zurück.

Um den Zeitpunkt der Geburt — mitten im aufziehenden Präsidentschaftswahlkampf — ranken sich die lebhaftesten Spekulationen. Die gängigste lautet: Es ist ein Baby für die Macht. Eines, das das immer arg lädierte Image des Vaters aufpolieren soll. Doch der neuen Rückzugs-Strategie entsprechend wird die interessierte Öffentlichkeit wohl auf ein Bild des neugeborenen, rosafarbenen „Sarko-Wonneproppens“ verzichten müssen.