Dieter Bohlen: Sprüche als Kunst

Dieter Bohlen hat es jetzt amtlich. Das Bundessozialgericht bescheinigt dem 55-jährigen Musikproduzenten, dass seine flotten, oft verletzenden Sprüche in "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) Kunst sind.

Sprüche wie etwa dieser: "Du hast so viel Stimme wie ein Spatz Fleisch auf der Kniescheibe".

In dem Prozess ging es darum, ob RTL für Bohlen und die anderen Juroren von DSDS Künstlersozialabgabe zahlen muss. So ist es, urteilten die Richter. 173 000 Euro allein für die ersten beiden Staffeln der Sendung, für die die Juroren Honorare von vier Millionen Euro kassiert hatten. RTL hatte den Standpunkt vertreten, die Jurymitglieder träten nicht als Künstler, sondern als Experten auf.

Die Richter hingegen, die sich vor ihrem Urteil Sendeausschnitte ansahen, urteilten, die Jury sei wesentlicher Teil des Unterhaltungskonzepts von DSDS. Kern der Show sei die spontane und comedy-artige Reaktion der Jury auf die Kandidaten. "Die Leute werden vorgeführt und führen sich selber vor", sagte Richter Ulrich Hambüchen. Dass Bohlens Sprüche teilweise unter der Gürtellinie treffen und "die Grenzen des guten Geschmacks übersteigen", spiele keine Rolle. dpa/AFP