Interview Dieter Nuhr findet die Zeitumstellung "schön"

Der Kabarettist und Komiker Dieter Nuhr findet den Wechsel von Winterzeit zu Sommerzeit sinnvoll. Und er hat für alle einen Tipp, die an der Zeitumstellung verzweifeln.

Comedian Dieter Nuhr ist für die Zeitumstellung.

Foto: Jörg Carstensen

Herr Nuhr, was sagen Sie all jenen, die an der Zeitumstellung verzweifeln?

Dieter Nuhr: Mein Tipp: Am besten nicht weiter drüber nachdenken. Wer man so etwas Banalem verzweifelt, hat man ganz offenbar keine richtigen Sorgen. Herzlichen Glückwunsch! Der Deutsche neigt ja zur Hysterie. Hier hat selbst völlig Belangloses die Möglichkeit zum Auslöser von Empörung zu werden.

Sie halten die Zeitumstellung also für durchaus sinnvoll?

Nuhr: Ich finde sie schön. Im Sommer ist es lange hell, zu Weihnachten kann man im Dunkeln durch die stimmungsvolle Stadt gehen. Das ist schön. Und wer meint, das nicht auszuhalten, sollte vielleicht mal seine Hyperempfindlichkeit hinterfragen. Es gibt Menschen die plötzlich monatelang schlecht schlafen. Das liegt dann aber oft nicht an der Zeitumstellung, sondern daran, dass Sie sich einreden, sie würden wegen der Zeitumstellung schlecht schlafen.

Der NRW-Innenminister Herbert Reul kämpft seit Jahren gegen die Zeitumstellung. Was ist ihre Empfehlung?

Nuhr: Er möge sich entspannen. Es gibt wichtigere Themen, um die er sich kümmern kann, von Wohnungseinbrüchen über Rechts- und Linksextremismus bis zum radikalen Islamismus. Ich fände es schön, er würde seine Zeit effektiver nutzen.

Wie würde es unser aller Leben verändern, wenn wir eine Zeitumstellung gar nicht mehr hätten und allzeit nach gleicher Zeit vor uns hin vegetieren?

Nuhr: Wahrscheinlich würde sich so gut wie gar nichts ändern. Bloß die Leute, die sich heutzutage wegen der Stunde Umstellung in die Hose machen, müssten was anderes finden, um sich aufzuregen. Mondstrahlung oder Hundeküttel. Kup