Dr. House kann auch singen
Am Freitag erscheint die erste CD des Fernseharztes Hugh Laurie mit Blues und Jazz aus New Orleans.
Düsseldorf. Mit seiner ironischen Art und seinen sarkastischen Sprüchen begeistert Hugh Laurie (52) ein Millionen-Fernseh-Publikum in der Rolle als der Miesepeter Dr. House. RTL zeigt seit Anfang April die siebte Staffel der gleichnamigen Serie. Als Schauspieler schaffte er mit dieser Rolle den Durchbruch. Weniger bekannt ist, dass Hugh Laurie auch Musik macht. Zurzeit präsentiert der Mann mit den eisblauen Augen seine erste eigene Musik-CD „Let them talk“, die am Freitag erscheint.
Bereits seit 2004 spielt der britische Schauspieler Gregory House, der mit seinem Team in jeder Folge der Serie eine komplizierte Erkrankung eines Patienten akribisch wie einen Kriminalfall löst. Und obwohl Dr. House ein wahres Ekel ist — er ist tablettensüchtig, Mitgefühl ist ihm ein Fremdwort, er liebt es, die Menschen um sich herum bloßzustellen — darf der geniale Arzt weiterhin im Krankenhaus arbeiten.
Wenn Dr. House gerade keine Menschen beleidigt, klimpert er mitunter am Klavier, natürlich nie zu ambitioniert — das würde nicht zu der „Alles-egal“-Haltung der Figur passen. Hugh Laurie aber hat sich ganz ernsthaft seinem liebsten Hobby, der Musik, gewidmet.
Auf dem Album ist Blues und Jazz aus New Orleans zu hören mit Liedern von Louis Armstrong und Leroy Carr. Seine erste Single „You don’t know my mind“ kommt rhytmisch daher und versprüht gute Laune.
Der Schauspieler singt und spielt bei allen Stücken Klavier. Seine raue Stimme ist nicht die eines grandiosen Sängers, aber sie passt zu den Bluesstücken, die beinahe 100 Jahre alt sind. „Diese Musik hat viel mehr mit mir zu tun als die Figur Dr. House, die ich im Fernsehen darstelle“, sagte Hugh Laurie im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“. Die Kritiken sind positiv, obwohl der bekannte Serienarzt selbst über sich sagt: „Ich bin irgendwie in vielen Dingen recht gut, aber nicht richtig toll in einer Sache.“
Womöglich hätte Hugh Laurie gar eine Karriere als Sportler einschlagen können. Der Schauspieler studierte in Cambridge Anthropologie — und war im berühmten Ruderteam. „Ich war ziemlich gut“, sagt Laurie. Tatsächlich schien es, als hätte er das Talent seines Vaters — dem Ruder-Olympiasieger von 1948 Ran Laurie — geerbt.
Doch es kam anders: Aus gesundheitlichen Gründen musste er das Ruderteam verlassen und schloss sich der Schauspieltruppe „Footlights“ an, zu der auch Emma Thompson gehörte. Dort entdeckte er seine Leidenschaft für die Schauspielerei. Seine Karriere begann mit Auftritten als Comedian im britischen Fernsehen. „Ich benutze Humor, um den Menschen nicht zu nahe zu kommen“, sagt Laurie — und ist mit dieser Aussage seiner Paraderolle Gregory House viel ähnlicher als er glaubt.