Drei Fragen an...Hildegard Ciccia (60), pflegende Angehörige

Frau Ciccia, Sie kümmern sich um Ihren demenzkranken Mann Benedetto (71). Wie viel Zeit bleibt für Sie selbst?

Foto: Sergej Lepke

Hildegard Ciccia: Eigentlich keine, weil ich ständig auf ihn aufpassen muss. Er stellt Herd und Bügeleisen an, weil er mir helfen will, aber er stellt sie nicht wieder ab. Er ist auch schon nachts um zwei losgelaufen, um Äpfel zu kaufen. Aber er findet nicht alleine nach Hause zurück.

Hat er eine Pflegestufe?

Ciccia: Mit Demenz zählt er zur Pflegestufe 0. Da bekommt er 120 Euro im Monat, dazu 200 Euro für einen Pflegedienst. Normalerweise nehmen Pflegedienste um die 42 Euro pro Stunde, ich habe einen für 16,50 Euro gefunden. Das reicht für drei Stunden in der Woche, in denen sie mit ihm spazieren gehen, während ich Arztbesuche etc. erledige.

Würden Sie gern an einem Seminar teilnehmen?

Ciccia: Ja, einfach mal auszuschlafen, wäre schon schön. Da müsste aber mein Sohn Urlaub nehmen, um meinen Mann zu versorgen. Besonders wichtig wäre es mir, mich abzugrenzen. Ich sehe in ihm immer noch meinen Mann, rede und schimpfe auch so mit ihm. Meine Ärztin sagt aber, ich müsste in ihm ein zwei- bis dreijähriges Kind sehen.