Drei Fragen an...Michael Weiß,Trainer der philippinischen Fußball-Nationalmannschaft

Abu Dhabi. Michael Weiß (48) aus dem pfälzischen Dannenfels ist seit 2010 Fußball-Nationaltrainer der Philippinen. Die Not in seiner Wahlheimat macht den früheren Torwart des FK Pirmasens fassungslos.

Dennoch will er mit seinem Team am Freitag in Indien antreten.

Herr Weiß, wo erreichen wir Sie in diesen Tagen?

Michael Weiß: Wir hatten letzten Samstag ein Spiel gegen die Emirates hier in Abu Dhabi, fliegen heute Nacht von Dubai nach Kalkutta und spielen am Freitag gegen Indien. Ich habe im Hotel im Fernsehen die ersten Bilder nach dem Taifun gesehen — und dann wurde es immer krasser. Ich bin jetzt drei Jahre auf den Philippinen und wenn man das jedes Jahr ein paar Mal miterlebt mit den Taifuns, dann wird man ein bisschen — ich will nicht sagen — abgestumpfter . . . Aber wir haben schon viele Fluten gesehen, wo die Leute gut rausgekommen sind. Deshalb war für uns das Ausmaß dieser Katastrophe nicht vorherzusehen.

In so einer Situation denken Sie jetzt an das Länderspiel?

Antwort: Ich meine, das Leben geht weiter. Glücklicherweise sind wir innerhalb der Mannschaft nicht von Todesfällen von Angehörigen betroffen. Aber unseren Teammanager, der aus Tacloban kommt, hat es hart getroffen. Seine Familie lebt dort.

Wie geht ihre Mannschaft mit all dem um?

Weiß: Wir hatten ja im vergangenen Monat auch ein Erdbeben im Land. Wir haben dann ein Turnier gewonnen und es ist auch immer so ein bisschen eine Chance, die Leute ansatzweise zu versöhnen, weil Fußball relativ populär ist. Wir sind da gute Tröster — und im Ausland auch gute Botschafter. dpa