Seltenes Waldrind Saola tappt in Fotofalle
Hanoi/Berlin (dpa) - Forscher haben erstmals nach Jahren ein Lebenszeichen des äußerst seltenen Waldrindes Saola im Regenwald Vietnams registriert. Das Saola tappte dort in eine Fotofalle, wie die Umweltstiftung WWF mitteilte.
„Als wir zum ersten Mal die Fotos aus der Kamerafalle sahen, konnten wir es kaum glauben“, sagt WWF-Referent Stefan Ziegler laut Mitteilung.
Das Waldrind war erst 1992 entdeckt worden - eine Sensation. Wissenschaftler hatten es nicht für möglich gehalten, auf der Welt noch einmal eine so große neue Säugetierart zu finden. Zunächst hatte man nur die Hörner des Tieres gefunden, bis erst einige Jahre später ein lebendes Tier gefangen werden konnte.
Im August 2010 hatten Dorfbewohner in Zentral-Laos ein Saola gefangen. Es starb wenige Tage später. Angereiste Forscher konnten jedoch noch Fotos von dem lebenden Tier machen.
Das Saola (Pseudoryx nghetinhensis), das ein bisschen an ein mitteleuropäisches Reh erinnert und rund 100 Kilogramm wiegt, ist vom Aussterben bedroht. Optimistische Schätzungen gehen dem WWF zufolge von einigen hundert Tieren aus. Es könnten aber auch nur noch ganz wenige Individuen existieren. Die Tiere leben in Zentralvietnam und dem benachbarten Laos.