Kriminalität Drogengelder gewaschen: Festnahmen in Düsseldorf

Düsseldorf. Libanesische Kriminelle sollen in Millionenhöhe Gewinne aus dem Kokainschmuggel in Deutschland gewaschen und in den Libanon transferiert haben. Das hätten Ermittlungen des Essener Zollfahndungsamtes ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag in Aachen mit.

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Der europaweit agierende Ring war durch zwei Männer aufgeflogen, die im vorigen Juli an der deutsch-belgischen Grenze mit 500 000 Euro Bargeld erwischt worden waren. An den Scheinen hätten Spuren von Drogen geklebt.

Die Täter, allesamt libanesische Staatsbürger mit Wohnsitz in Deutschland, stehen im Verdacht, vom Erlös aus eingeschmuggeltem Kokain in Deutschland Luxusautos und teure Uhren gekauft und in den Libanon ausgeführt haben. Dort sei die Ware vermutlich wieder zu Geld gemacht worden, um neue Kokainlieferungen aus Kolumbien zu finanzieren. Allein im Jahr 2015 habe die Organisation durch den Ankauf von Luxusuhren rund zehn Millionen Euro gewaschen. Sie sei auch im Visier französischer Strafverfolger.

Zunächst hatte das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Samstag berichtet, europäische und amerikanische Ermittler vermuteten die libanesische Hisbollah-Miliz als Auftraggeber hinter den Geschäften. Dafür hätten sich aber keine Hinweise ergeben, sagte Staatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts. Den Geldwäschern habe auch keine Zugehörigkeit zu Terrorgruppen nachgewiesen werden können.

Bislang gingen den Behörden zehn Beschuldigte ins Netz, fünf von ihnen in Deutschland. Wie jetzt bekannt gemacht wurde, nahmen Zollfahnder schon Anfang des Jahres auch in Düsseldorf, Münster und Ganderkesee bei Oldenburg drei Männer fest. Bei Durchsuchungen stellten sie eine Viertel Million Euro Bargeld sowie ein Auto und zwei Uhren im Wert von 280 000 Euro und weiteres umfangreiches Beweismaterial sicher. (dpa)