DSDS: Romantiker und Gangster im Duell
Im Finale der Show treten am Samstag Mehrzad Marashi (29) und Menowin Fröhlich (22) an. Beide pflegen ihr Image.
Köln. Eine Stimme mit Wiedererkennungswert haben sie beide - und den Traum, Deutschlands Casting-Superstar zu werden. Ansonsten könnten die "Deutschland sucht den Superstar"-Finalisten Menowin Fröhlich und Mehrzad Marashi unterschiedlicher kaum sein. Der eine pflegt sein Gangster-Image, der andere das des Romantikers - Attribute, die auch von den Medien aufgegriffen wurden. Gerade der Boulevard wurde zuverlässig mit Skandälchen, vermeintlichen Offenbarungen und Intrigen sowie intimen Geheimnissen gefüttert.
Vor allem bei Menowin, dem "Gangster". Die umfangreiche Berichterstattung über sein Privatleben - eine Haftstrafe, drei Kinder mit einer Halbcousine und wilde Partys - machten den 22-jährigen Arbeitssuchenden aus Darmstadt zum wohl bekanntesten Kandidaten der aktuellen Staffel. Am Freitag wurde zudem noch eine anonyme Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gegen ihn bekannt. Da noch unklar ist, ob der Vorwurf zutrifft, werde das Finale wie geplant stattfinden, teilte RTL gestern mit.
2005 war Menowin schon einmal bei der Show angetreten, musste aber aussteigen, als die Handschellen wegen Körperverletzung klickten. Jetzt kam er wieder, überzeugte die Jury erneut mit seiner eindrucksvollen Stimme und seiner Bühnenshow. "Megahammergeil", lobte DSDS-Urgestein Dieter Bohlen in seinem ihm eigenen Vokabular. Ruckzuck galt Menowin als Bohlen-Liebling und Favorit auf den Superstar-Titel.
An der von der DSDS-Jury sonst so eingeforderten Disziplin allerdings mangelte Menowin. Er erschien häufig nicht zu den Proben, vergaß Textzeilen in den Shows. Das Publikum wählte ihn trotzdem bis ins Finale - vielleicht wäre es sonst einfach zu langweilig um die Show geworden, die seit der ersten Staffel 2003 die im Schnitt besten DSDS-Quoten eingefahren hat.
Konkurrent Mehrzad aus Hamburg (29) ist zwar wie Menowin arbeitssuchend, über ihn sind aber kaum Skandälchen bekannt geworden. Der gebürtige Iraner, der an Popstar Xavier Naidoo erinnert, setzte stattdessen oft auf Emotionen. Er erzählte dem TV-Publikum von Familienschicksalen, zeigte sich immer wieder mit seinem vier Monate alten Sohn Shahin und Freundin Denise. Das Romantiker-Image bekam er spätestens im Halbfinale, als er nach einem Schmuse-Song seiner Freundin einen Heiratsantrag machte.
Gesanglich war es stets ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Finalisten. Mehrzad wurde wegen seiner tiefen und gefühlvollen Stimme von der Jury ebenfalls in den höchsten Tönen gepriesen. Egal, welches Motto in den Live-Shows anstand: der Text saß, die Bühnenshow stimmte. Samstagabend singen beide drei Songs, je eine Ballade und einen schnelleren Song sowie den Siegertitel "Don’t Believe" aus Bohlens Feder.