Eckhard Cordes: Der Sanierer
Eckhard Cordes (58), Metro-Chef, weiß, was Arbeitslosigkeit bedeutet: Sein Vater verlor in den 60er Jahren seinen Job, als die Firma in der Lederbranche in Konkurs ging. "Als Unternehmensführer kann und darf man nicht herzlos sein", leitet Cordes daraus ab.
Was dies für die Mitarbeiter von Karstadt bedeutet, die möglicherweise demnächst mit ihren Kollegen vom Konkurrenten, der Metro-Tochter Kaufhof, zu einer Warenhaus AG gehören werden, bleibt abzuwarten.
Cordes ist ein gelernter Automann. Beim Daimler-Konzern brachte er es vom Trainee bis an die Spitze wichtiger Unternehmenssparten. Spätestens seit er die Nutzfahrzeugsparte wieder in die Gewinnzone gebracht hatte, eilte ihm der Ruf eines erfolgreichen Sanierers voraus.
Dennoch blieb dem promovierten Diplom-Kaufmann der Sprung an die Spitze des Konzerns verwehrt. Im Machtkampf um die Nachfolge von Jürgen Schrempp zog er 2005 gegen Dieter Zetsche den Kürzeren. Enttäuscht verließ Cordes nach fast 30 Jahren den Konzern - ohne Abfindung. Anfang 2006 übernahm Cordes den Vorstandsvorsitz beim Duisburger Mischkonzern Haniel. Im November 2007 wechselte er zur Metro.