Edgar Reitz: Der Heimat verbunden
Edgar Reitz, Regisseur und Produzent, ist einer der wenigen Filmemacher, die gegen Hollywood immun geblieben sind. Reitz steht für eine eigene Art des deutschen Films.
56 Stunden müsste man vor dem Fernseher sitzen, wenn man sein Hauptwerk anschauen wollte. Die „Heimat“-Trilogie, die 2013 um einen vierten Teil erweitert wird, ist international bekannt. Am Donnerstag wird Reitz 80 Jahre alt.
Unter dem Sammelbegriff „Heimat“ hat Reitz rund 40 Filme veröffentlicht. Meist sind es historische Filme, an unscheinbaren deutschen Wohnorten, mit Beziehungsgeschichten, beinahe in Realzeit erlebbar.
Mit dem Genre des deutschen Heimatfilms will er seine Arbeit aber nicht verwechselt sehen. „Der Heimatfilm ist ein Antibegriff für mich. Ich finde nichts abstoßender und idiotischer, als dieses sogenannte deutsche Genre.“
Der gebürtige Hunsrücker schrieb schon als Schüler eigene Theaterstücke. Später arbeitete er unter anderem als Kamera- und Schnittassistent. Ab Ende der 50er Jahre konnte Reitz selbst Regie führen. 1971 gründete er seine eigene Produktionsfirma in München. Zur Ruhe setzen will er sich nicht. „Der Sinn meines Lebens besteht in der Arbeit.“