Zahl der „Sandy“-Opfer steigt
Bis zu 50 Tote in der Sturmregion. In New York nimmt die Polizei mehrere Plünderer fest.
Washington. Nach dem Durchzug von Jahrhundertsturm „Sandy“ laufen im Katastrophengebiet an der US-Ostküste und in New York die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Die Schäden gehen in die Milliarden, Dutzende Menschen starben. Es wird wohl noch Wochen dauern, bis alle Stromleitungen wieder funktionieren.
Die Zahl der Toten stieg nach Medienberichten weiter. Allein in der Stadt New York seien inzwischen 22 Opfer registriert, berichtete die „New York Times“ am Mittwoch. Insgesamt gebe es in den Sturmregionen bis zu 50 Tote, heißt es in anderen Quellen. Der Fernsehsender CNN sprach von mindestens 40 Toten an der Ostküste.
Die Sachschäden dürften nach Schätzungen von Wirtschaftsfachleuten bis zu 20 Milliarden Dollar (15,5 Milliarden Euro) betragen, hinzu kommt der tagelange Stillstand in vielen Firmen. Trotzdem gehen Ökonomen nur von einer geringen Belastung für die Gesamtwirtschaft aus.
Zugleich gab es erste Berichte über Plünderungen in New York. Die Polizei habe in den Stadtteilen Brooklyn and Queens mehrere Menschen unter anderem wegen des Verdachts auf Plünderungen festgenommen, berichtete die Zeitung „Wall Street Journal“ am Mittwoch.
Die Festnahmen seien in Gegenden erfolgt, die durch die Fluten besonders betroffen seien. Dort seien Polizeistationen evakuiert worden. Insgesamt war von 13 Festnahmen die Rede. Unklar blieb, was geplündert wurde. Aus Furcht vor Kriminellen hätten mehrere kleine Ortschaften in Virginia und New Jersey zudem nächtliche Ausgangssperren verhängt, berichteten lokale Medien.
Die New Yorker bemühten sich unterdessen um eine Rückkehr zum Alltag. In höher gelegenen Stadtteilen der Millionen-Metropole kehrte fast wieder Normalität ein. Busse fuhren, Geschäfte öffneten. Nach zwei Tagen Unterbrechung handelte auch die Börse an der Wall Street wieder. Bürgermeister Michael Bloomberg läutete symbolträchtig die Eröffnungsglocke.
Der John-F.-Kennedy-Flughafen nahm den Betrieb wieder auf, allerdings wurden zunächst nur wenige Flüge abgewickelt. Auch am Airport in Newark starteten und landeten Maschinen, La Guardia blieb dagegen noch geschlossen. Das Flugportal FlightAware registrierte seit Sonntag gut 19 500 Flugausfälle, 2800 davon allein am Mittwoch. dpa