Ein Ölkännchen vor dem Aus
Das Ölkännchen geht in Spanien schweren Zeiten entgegen. Beliebt war es bislang — stand in jedem spanischen Speiselokal auf dem Tisch, um den Salat zu würzen oder das geröstete Weißbrot mit ein paar Tropfen zu veredeln.
War das Kännchen leer, füllte der Wirt es nach. Damit ist nun Schluss. Von 2014 an darf aus Hygienegründen und zur Sicherung der Qualität nur noch Öl in Einweggefäßen vor den Gästen stehen. Mit einem Etikett, auf dem Herkunft und Qualität abzulesen sind.
Spaniens mächtige Olivenöl-Industrie setzte sich damit durch und jubelt nun, weil ihr in schwierigen Zeiten ein blendendes Geschäft bevorsteht: die Herstellung von Millionen kleinen Wegwerfbehältern. Verbraucherorganisationen und Wirte hatten sich noch für das Ölkännchen eingesetzt und heftig gegen das neue Gesetz protestiert. Ohne Erfolg: Das Kännchen wird es künftig nur noch auf privaten Tischen geben.
Einen Erfolg konnte es allerdings verbuchen: Eigentlich sollte es ein EU-weites Verbot geben. Dieser Vorstoß scheiterte aber nach massivem Protest. Außerhalb Spaniens könnte dem Kännchen daher eine blühende Zukunft winken. ze