Einigen Nordsee-Fischarten geht es besser
27 von 43 Beständen haben sich erholt. Einige Arten stark bedroht.
Hamburg. Der Scholle geht es gut und auch dem Hering — Wissenschaftler sehen erste Anzeichen für eine Erholung der Fischbestände in der Nordsee. Demnach könnte sich ein strengeres Fischereimanagement im vergangenen Jahrzehnt positiv auf die Meerestiere ausgewirkt haben. Ihre Studie präsentierten Forscher des Thünen-Instituts für Seefischerei gestern. 27 von 43 bewerteten Fischbeständen der Nordsee wiesen demnach einen guten ökologischen Zustand auf.
Die Fangquoten orientierten sich inzwischen stärker an wissenschaftlichen Ratschlägen, sagte der Hauptautor der Studie, Nikolaus Probst. Außerdem seien die Fangflotten — besonders die in Nordeuropa — reduziert worden. „Der Fischereidruck hat seit Beginn der 2000er Jahre abgenommen.“
Die Ergebnisse bedeuteten aber nicht, dass alles im Lot sei. 16 Bestände verfehlten eine positive Bewertung. Sorge bereiten laut Probst die meisten Hai- und Rochenarten. Aber auch die kommerziell genutzten Bestände wie Kabeljau, Flunder und Seezunge seien entweder überfischt, zu klein oder wiesen eine schlechte Größenstruktur auf. dpa