Politikum in der Krise Elefant Ruperta erhitzt Gemüter in Venezuela
Caracas (dpa) - Die abgemagerte Elefantenkuh Ruperta (47) wird im sozialistischen Venezuela immer mehr zum Politikum. Nach einer Stellungnahme von Präsident Nicolás Maduro wirkte Ruperta im Zoo Caricuao in der Hauptstadt Caracas zuletzt wieder besser ernährt, wie ein Besuch vor Ort zeigte.
Im Zoo war von einem „Leberschaden“ die Rede, es werde versucht, Ruperta politisch zu instrumentalisieren.
Außerdem sei die veterinäre Betreuung intensiviert worden, hieß es. Das Tier ist das letzte seiner Art in Caracas, laut der Einschätzung von Veterinären war der Gewichtsverlust von mehreren hundert Kilogramm auf unzureichende Ernährung und schweren Durchfall zurückzuführen.
Maduro hatte in einer TV-Show betont: „Unsere liebe Elefantin Ruperta ist halt in einem fortgeschrittenen Alter.“ Die Berichte über eine Unterernährung seien Märchen, eine Show der sozialen Netzwerke. Bestimmte Gruppen wollten das Volk und die Kinder demoralisieren.
Der Biologe Alex Fergusson von der Universität Central in Caracas sagte der Deutschen Presse-Agentur dagegen, es handele sich um Mangel- und Fehlernährung. Das Argument mit dem Alter sei unglaubwürdig, ein Elefant könne 80 Jahre alt werden. In dem von einem Machtkampf zwischen Sozialisten und der Opposition erschütterten Land mit den größten Ölreserven der Welt hatte die Opposition den Fall Ruperta als weiteres Beispiel für die dramatische Versorgungslage angeführt.
Misswirtschaft und die höchste Inflation der Welt lassen Lebensmittel und Medikamente knapp werden - es fehlt Geld, um notwendige Importe zu bezahlen. Ein Elefant braucht pro Tag etwa 40 Kilogramm Nahrung. Bis hin zur Tochter von US-Poplegende Michael Jackson, Paris Jackson, waren auch im Ausland bessere Bedingungen für Ruperta gefordert worden. Der Zoo lehnte von Bürgern gesammelte Nahrungsspenden für den Elefanten ab.