Elisabeth von Thurn und Taxis: Alltäglichkeiten einer Prinzessin
Elisabeth von Thurn und Taxis schreibt in ihrem neuen Buch über ein Leben zwischen Jetset, Glamour und Langeweile.
Regensburg/Berlin. Prinzessinnen haben es auch nicht leicht. Auch sie müssten sich mit Schimmelflecken an der Zimmerdecke auseinandersetzen, auch ihnen sei die eigene Mutter öfter mal peinlich. Einblicke wie diese gibt Prinzessin Elisabeth von Thurn und Taxis in ihrem zweiten Buch „Tagebuch einer Prinzessin“. Am schlimmsten sei dabei der nervige Stempel „Prinzessin“ — er führe nämlich dazu, von aller Welt in eine Schublade gesteckt zu werden.
„Vor allem zu Schulzeiten war es nicht leicht, anders zu sein“, schreibt Elisabeth von Thurn und Taxis in ihrem neuen Werk. „Man betrachtete mich und meine Geschwister als Fremde. Wir sprachen und kleideten uns anders“, so die 29-jährige Tochter von Gloria Fürstin von Thurn und Taxis.
Dabei wollte das katholische Adelskind einfach dazugehören und ganz normal sein. Nicht in einem Regensburger Schloss mit 500 Zimmern wohnen, sondern in einem gewöhnlichen Zuhause.
Der Wunsch nach Normalität verfolgt die Jung-Autorin, die im Jahr 2009 mit „Fromm!“ ihr erstes Buch herausbrachte, anscheinend bis heute — und dennoch steht das Wort Prinzessin bereits im Buchtitel. Trotz allen Glamours habe sie sich beim Schreiben die größte Mühe gegeben, so gewöhnlich wie möglich zu erscheinen.
Das erzeugte Bild von der netten Prinzessin von nebenan ist jedoch genau das Problem des Buches: Es ist weitgehend unspektakulär. Allzu öde möchte die Prinzessin dann aber auch wieder nicht erscheinen — deshalb betont sie wiederholt, wie abgefahren und aufregend doch all das ist, was sie Tag für Tag erlebt.
Das Buch verdankt seine Existenz den Beiträgen in einem Internet-Blog, die Elisabeth von Thurn und Taxis für ein Londoner Lifestyle-Magazin geschrieben hat. Dieser Umstand mag erklären, warum der Leser einen tiefen, inneren Monolog eines Tagebuches dort vergeblich sucht.
Stattdessen bekommt er die ermüdende Aneinanderreihung von Alltäglichkeiten einer Jetset-Prinzessin des 21. Jahrhunderts: die komplizierten Familienverhältnisse im Hause Thurn und Taxis, die schwierige Suche nach den ersten Jobs, die anstrengende Auswahl des besten Hochzeits-Outfits, die Unbequemlichkeiten einer Londoner Wohnung, die Partywelt der Reichen und Schönen.
Freunde von Klatsch und Tratsch kommen auf ihre Kosten, wenn Tochter Elisabeth von ihrer berühmten Mutter Gloria erzählt. Einmal sei sie von ihr im Clownskostüm von der Schule abgeholt worden. Dabei wollte die damals 13-Jährige doch unbedingt cool sein.
Auch der ausgefallene Kunstgeschmack ihrer Mutter sei ihr vor den Klassenkameraden unangenehm gewesen. Er ging so weit, dass im Zimmer der kleinen Elisabeth das Bild einer verwesenden Leiche hing.