Eltern und Fans trauern gemeinsam um Amy Winehouse

London (dpa) - Warum Amy Winehouse starb, steht vielleicht erst in einem Monat fest - am Montag haben die Fans und die Familie der Sängerin gemeinsam getrauert. Amys Vater Mitch Winehouse und ihre Mutter Janis besuchten Trauernde vor dem Haus ihrer Tochter im Norden Londons.

Dort war die 27-Jährige am Samstag tot aufgefunden worden. Die BBC berichtete am Montagabend nach zunächst unbestätigten Quellen, dass Amy Winehouse womöglich schon an diesem Dienstag bestattet werde. Die jüdische Tradition verlangt eine möglichst schnelle Bestattung.

Die Polizei gab bekannt, dass der Tod der Soul-Diva als „nicht verdächtig“ behandelt werde, dass also kein Verbrechen angenommen werde. Die Todesursache werde aber erst in zwei bis vier Wochen feststehen. Eine Obduktion habe am Montag kein eindeutiges Ergebnis gebracht. Daher warte man nun auf die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchungen, hieß es von Scotland Yard. Diese könnten bis zu einen Monat dauern.

Der Körper von Winehouse solle aber bald freigegeben werden, damit die Familie die Beerdigung organisieren könne, hieß es bei einer kurzen Anhörung zur Untersuchung des Todes in London. Die nächste Sitzung zu dem Fall soll erst im Oktober stattfinden. Seit dem Tod hatte es zahlreiche Spekulationen über die Ursache gegeben. Unter anderem hatte es geheißen, Winehouse sei durch eine Überdosis gestorben. Auch Gerüchte um eine Gewalttat hatten die Runde gemacht.

Britische Medien zitierten am Montag einen Sprecher der Sängerin. Demnach habe sie den letzten Abend ihres Lebens mit einem Leibwächter vor dem Fernseher verbracht. Der Mann habe am nächsten Tag gemerkt, dass mit Amy etwas nicht stimme und die Rettungskräfte alarmiert. Zu Berichten über eine Überdosis Drogen oder Alkohol und über womöglich verschmutzte Drogen wollte sich die Polizei nicht äußern.

„Wir sind am Boden zerstört und ich bin sprachlos - aber Danke, dass Ihr da seid“, sagte Mitch Winehouse zu den Fans, die seit Samstag Blumen und Nachrichten vor dem Haus niedergelegen. „Ich kann euch kaum beschreiben, was das für uns bedeutet - es macht das Ganze für uns wirklich leichter.“ Amys Mutter stand an seiner Seite und weinte. Das Paar hatte sich getrennt, als Amy neun Jahre alt war.

Winehouse hatte Ende Juni eine geplante Europa-Tournee absagen müssen, nachdem sie betrunken über eine Bühne in Belgrad getorkelt war. Bei einem Auftritt am vergangenen Mittwoch in London hatte sie allerdings stabil gewirkt. In den vergangenen Jahren war sie immer wieder in Entzugskliniken gewesen, es gab Berichte über Bulimie und Depressionen.

Aus aller Welt kamen über das Wochenende und am Montag Beileidsbekundungen, in denen immer wieder auf das herausragende Talent der Sängerin und Songschreiberin hingewiesen wurde.

Das fünf Jahre alte Erfolgsalbum des Soul-Stars mit der rauchigen Stimme, „Back to Black“, schoss am Montag an die Spitze der iTunes-Charts in den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Mit dem Album gelang Winehouse der große musikalische Durchbruch. Die Platte gewann mehrere Grammys. Auch die Singles „Back to Black“ und „Rehab“ platzierten sich jetzt wieder in den Charts.