Elton im Interview: Mit dem Mut zur Peinlichkeit

Elton über seinen letzten Showkampf gegen Simon Gosejohann, den unbedingten Mut zur Peinlichkeit, Wasabi in der Nase und seine ganz persönliche Schamgrenze.

Köln. Seinen TV-Durchbruch feierte er vor mehr als zehn Jahren als „Showpraktikant“ Stefan Raabs, danach startete Elton im Fernsehen durch. In der Reihe „Elton vs. Simon“ tritt er seit ein paar Jahren regelmäßig gegen seinen Kumpel Simon Gosejohann an, die beiden Kindsköpfe messen sich dabei zur Schadenfreude ihrer Fans in allerlei absurden Wettbewerben. Am Samstag (20.15 Uhr, Pro Sieben) treten sie zum letzten Mal und gleichzeitig erstmals live gegeneinander an.

Elton, in „Elton vs. Simon — die Liveshow“ müssen Sie sich wieder in allerlei absurden Spielen beweisen. Ihnen ist auch gar nichts peinlich, oder?

Elton: Mir ist in der Tat nichts so schnell peinlich, sonst könnte ich den Job auch gar nicht machen. Manche Sachen sind mir aber zumindest unangenehm.

Haben Sie sich dieses unerschrockene Herantasten an die Schamgrenze bei Ihrem Mentor Stefan Raab abgeschaut?

Elton: Ja, diesen unbedingten Mut zur Peinlichkeit habe ich tatsächlich von ihm gelernt. Ich war nicht immer so, aber die harte Schule Stefan Raabs hat mich geformt — ich habe kein Problem damit, mich ab und zu zum Affen zu machen. (lacht)

Trotzdem wollen Sie jetzt Schluss machen — Sie haben angekündigt, dass die neue Ausgabe der Show zugleich die letzte sein soll. Warum?

Elton: Ja, das wird die letzte Ausgabe von „Elton vs. Simon“. Ich stehe ja immerhin kurz vor meinem 41. Geburtstag, bin also auch nicht mehr der Allerjüngste.

Die Strafen, die der Verlierer beim Wettstreit zwischen Ihnen und Simon erdulden muss, sind ja fast noch härter als die Spiele. Welches war bislang die schlimmste Bestrafung, die Sie ertragen mussten?

Elton: Echt übel war, als Simon mir Wasabi in die Nase gepustet hat. Das war richtig unangenehm, und zwar nicht nur, weil ich das scharfe Zeug in die Nase gekriegt habe, sondern weil es mir der ungeschickte Herr Gosejohann gleich noch mit ins Auge gepustet hat — das hat tierisch gebrannt.

In einer Folge wurde Ihnen mit Wachsstreifen der Bauch enthaart...

Elton: Ich sage nur: Unfassbare Schmerzen. Unglaublich, dass sich viele Damen damit regelmäßig an den Beinen oder in der Bikinizone behandeln lassen — Frauen sind einfach härter als Männer.

Simon Gosejohann musste sich nach einem verlorenen Wettkampf von einem zahnlosen Greis das Ohr ablecken lassen...

Elton: Das waren unschöne Bilder, die ich seitdem auch nicht mehr aus dem Kopf bekomme. Ekelhafter geht’s nimmer, und ich glaube, daran hat Simon noch heute zu knabbern. (lacht)

Wer um Himmels Willen denkt sich so was Absurdes aus?

Elton: Das denken Simon und ich uns aus, natürlich in genauer Absprache mit unseren Redaktionen — jeder von uns hat ein eigenes Team von Redakteuren. Die kennen uns Chaoten ganz genau, vor allem unsere Grenzen.

Die da wären?

Elton: Na ja, es soll schon vermieden werden, dass es zu größeren Verletzungen kommt, dass sich einer übergeben muss oder etwas in der Art. Wir sollen zwar zur Erbauung des Zuschauers gehörig leiden, aber schon einigermaßen unbeschadet aus der Sache herauskommen.

Gab es denn schon mal Verletzungen oder schwere Übelkeit?

Elton: Gebrochen hat noch keiner, aber es war einmal ganz kurz davor, als wir die Aufgabe hatten, wer länger in einer Achterbahn fahren kann. Da ging es Simon tatsächlich sehr sehr schlecht — er hat sich zwar nicht übergeben, war aber kreidebleich und den ganzen Tag nicht mehr ansprechbar. Simon hat es nicht so mit Fahrgeschäften, ich bin dagegen für Verletzungen anfälliger. Einmal habe ich mir böse die Hand verbrannt, als ich Münzen aus einem Topf mit kochendem Wasser fischen musste.

Die meisten Wettkämpfe gewinnen Sie — warum?

Elton: Das ist ganz einfach die Abgeklärtheit und Härte des Alters, ich habe ja ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel als Simon. (lacht) Vielleicht bin ich aber auch einfach ein bisschen ehrgeiziger als er.

Vor welchen Spielen gruseln Sie sich denn am meisten?

Elton: Mutproben, also irgendwo runterspringen oder was mit dem Hubschrauber machen oder so, sind ehrlich gesagt nicht meins. Ekelgeschichten schrecken mich dagegen weniger — wenn die Kamera läuft, ist der Ekelfaktor irgendwie ausgeschaltet, da denkt man überhaupt nicht mehr über so etwas nach. Wenn da irgendwo Katzenfutter steht, kein Problem.

Dann wären Sie ja reif fürs „Dschungelcamp“, oder?

Elton: Wenn das Essen lebt, wird es natürlich schwierig — aber die nötige Grundhärte fürs „Dschungelcamp“ hätte ich schon. (lacht)

Wo liegt Ihre ganz persönliche Schamgrenze?

Elton: Ich habe ein Problem mit dem Nacktsein. Es war mal ein Spiel angedacht, bei dem Simon und ich drei Tage lang alles nackt machen sollten — also zum Bäcker, zu Omas Geburtstag und so weiter. Da habe ich mich dann quergestellt und zum Glück auch durchgesetzt.