Ende Mai: Schnee und Frost sind zurück
Offenbach/Berlin (dpa) - Eine Woche vor Beginn des meteorologischen Sommers fühlt sich das Wetter eher wie Herbst an. Mancherorts fiel sogar Schnee. Auf dem Brocken im Harz, dem höchstem Berg in Norddeutschland, lag am Freitag eine 13 Zentimeter dichte Schneedecke, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte.
Auch im Allgäu, in den Mittelgebirgen und im Bayerischen Wald habe es geschneit. Auf der Zugspitze fielen in der Nacht zu Freitag zehn Zentimeter Neuschnee, am Tag wurden bis zu minus zwölf Grad erwartet. Im Westen hatte es in der Nacht zu Freitag ebenfalls Frost gegeben.
Vielerorts in Deutschland regnet es derweil weiter. Der Regen macht höchstens mal kurze Pausen. Die Temperaturen pendeln am Tag um zehn Grad und gehen nachts gegen null. „Die Talsohle scheint jetzt aber erreicht zu sein“, sagte DWD-Meteorologin Dorothea Paetzold in Offenbach. Ganz so kalt wie in den vergangenen beiden Nächten werde es nicht mehr.
Dafür zieht von Polen Tief „Christoffer“ mit neuen Regenwolken auf. Die Wolken wärmen ein wenig, lassen aber kaum Platz für Sonnenstrahlen. Und es wird auf jeden Fall nass: Fußballfans, die unbedingt auf die Fanmeilen in Berlin, Dortmund oder München wollen, sollten Gummistiefel und Regenschirme mitnehmen. „Von Osten schiebt sich Regen rein“, sagte Paetzold voraus. „In Berlin wird es gießen.“ Dortmund und München könnten Glück haben. Am Sonntag soll es im ganzen Land ergiebig regnen.
Zwar seien Temperaturen wie die von Donnerstag - tagsüber weniger als zehn Grad im Westen - Ende Mai schon ungewöhnlich, aber Rekorde habe es nicht gegeben, sagte Meteorologin Paetzold. Und Kälteeinbrüche seien um diese Jahreszeit nicht selten. Typisch seien solche Phasen etwa Mitte Mai und Anfang Juni - bekannt als Eisheilige und Schafskälte.
Für die Wetterforscher beginnt der Sommer am 1. Juni, kalendarisch erst am 21. Juni.