Epidemiologe warnt vor Panik bei Schweinegrippe

Bakum (dpa) - Auch nach einem ersten Schweinegrippefall in Europa hat der Seuchenexperte Thomas Blaha von der Tierärztlichen Hochschule Hannover vor Panik gewarnt. Es müsse aber Sorge dafür getragen werden, dass sich das Virus nicht verbreite.

Das sagte der Leiter der Außenstelle für Epidemiologie der Hochschule in Bakum (Kreis Vechta) am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Nach dem ersten bestätigten Fall in Spanien sei auch unter Landwirten eine erhöhte Aufmerksamkeit notwendig. „Es ist eine Menschengrippe“, erläuterte Blaha. Das Virus habe aber auch genetische Elemente von Geflügel- und Schweineviren, daher sei auch eine Ansteckung von Schweinebeständen denkbar. Blaha forderte Vorsichtsmaßnahmen, um eine Einschleusung des Virus in Tierbestände zu vermeiden. „Die Landwirte müssen gewarnt werden, es muss mehr Vorsicht geübt werden beim Betreten der Bestände, beim Besucherverkehr.“ Angst vor dem Verzehr von Schweinefleisch müsse derzeit niemand aber haben.

Wer vom amerikanischen Kontinent nach Europa komme, solle auf Symptome einer Erkrankung untersucht werden, gegebenenfalls auf einer Quarantänestation isoliert und behandelt werden.