Erde bebt bei Los Angeles

Los Angeles (dpa) - Ein Erdbeben der Stärke 5,1 hat die Menschen nahe der Millionenstadt Los Angeles aufgeschreckt, ist aber letztlich glimpflich verlaufen. Nach Behördenangaben gab es einige wenige Leichtverletzte bei einem Felsrutsch und kleinere Schäden.

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Mehr als 100 Nachbeben hielten die Bevölkerung in Teilen Südkaliforniens bis tief in die Nacht zum Samstag in Alarmstimmung.

Der „Los Angeles Times“ zufolge gingen bei dem Beben Fensterscheiben und mehrere Wasserleitungen zu Bruch. In Geschäften fielen Waren von den Regalen, in Privathäusern Bilder von den Wänden. Möbelstücke stürzten um, und in der Stadt Fullerton mussten der Polizei zufolge bis zu 50 Einwohner vorsichtshalber wegen möglicher struktureller Schäden ihre Häuser verlassen. In Carbon Canyon bei Los Angeles stürzte ein Felsrutsch ein Auto um. Dabei erlitten laut der „Los Angeles Times“ mehrere Menschen leichte Verletzungen.

Das Epizentrum des Bebens lag nach Angaben der Geologiebehörde USGS rund einen Kilometer von La Habra in Orange County entfernt. Von der Stadt bis zum Zentrum von Los Angeles sind es etwa 35 Kilometer. Medienberichten zufolge war der Erdstoß in weiten Teilen Südkaliforniens zu spüren. Die Schäden beschränkten sich aber weitgehend auf die Region nahe dem Zentrum.

Kalifornien wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. Das liegt vor allem am San-Andreas-Graben: Die pazifische Platte driftet nach Nordwesten und reibt sich am nordamerikanischen Kontinent. Dabei bauen sich gewaltige Spannungen in der Erdkruste auf, die sich in Erdbeben entladen können. Im Jahr 1994 gab es in Los Angeles ein Beben mit einer Stärke von 6,7 und mehr als 60 Toten. 1906 starben bei einem heftigen Erdstoß bei San Francisco und den danach folgenden Bränden Hunderte Menschen.

Allerdings vermuteten Experten aufgrund vorläufiger Daten, dass das Beben vom Freitagabend von der Puente-Hills-Verwerfung ausging - einem Graben, der sich vom San Gabriel Valley zum Zentrum von Los Angeles erstreckt. Der „Los Angeles Times“ zufolge bereitet diese Verwerfung den Wissenschaftlern besonders große Sorge, weil sie direkt unter dem extrem dicht besiedelten Stadtgebiet verläuft.

Ein Beben an diesem Graben hatte Anfang Oktober 1987 schwere Schäden verursacht, acht Menschen starben. „Es ist der Graben, der L.A. verschlingen könnte“, warnte die Seismologin Sue Hough der „Los Angeles Times“ zufolge im Jahr 2003.