Erfolge bei Kampf gegen Diebstahl aus Autos

83 000 Diebstähle aus und an parkenden Wagen — das sind 30 000 weniger als vor fünf Jahren.

Erfolge bei Kampf gegen Diebstahl aus Autos
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Düsseldorf. Navis, Handys oder Geldbörsen, Außenspiegel und Antennen: Die Polizei hat in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr mehr als 83 000 Diebstähle aus oder an parkenden Autos registriert, allerdings geht der Trend seit Jahren stark zurück. Weitgehend unverändert bleibt dagegen die leicht gesunkene und vergleichsweise geringe Aufklärungsquote von acht Prozent, wie aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2017 in NRW hervorgeht. Der Trend soll sich auch im ersten Halbjahr 2018 fortgesetzt haben.

Insgesamt ging die Summe der Diebstähle aus den Wagen oder von Gegenständen an den Autos um 13,15 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016 zurück. Fünf Jahre zuvor (2012) hatte die Polizei noch 113 550 Fälle registriert. Die Polizei ermittelte im vergangenen Jahr 4100 mutmaßliche Täter, von denen 82 sogar jünger waren als 14 Jahre.

„Auto-Einbrecher haben es in der Regel besonders auf Navigationsgeräte, Autoradios, Mobiltelefone sowie sonstige zurückgelassene Wertsachen wie Handtaschen oder Kleidung mit Scheckkarten, Papieren und Bargeld abgesehen“, heißt es im Landeskriminalamt. Es rät, keine Wertsachen im Auto liegenzulassen, selbst wenn man nur für kurze Zeit aussteigt. Auch Gepäckträger am Auto würden zum Ziel von Kriminellen, wenn sie keine Diebstahlsicherung besitzen. Alle Befestigungspunkte sollten ein Sicherheitsschloss haben.

Nach Ansicht der Versicherer könnte die sinkende Zahl an Diebstählen auch damit zu tun haben, dass sich die Polizei besser auf die Strategien der Kriminellen einstellt und die Verkaufswege kennt. „Es könnte sich auch herumgesprochen haben, dass sich die Polizei auf Verkaufsplattformen wie Ebay auskennt und speziell möglicherweise geklaute Teile im Blick hat“, sagte Andreas Müller-Pahl vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Neben Navis und Radios würden auch gestohlene Airbags gehandelt, sagte der GDV-Referent für Kriminalitätsbekämpfung. Zwar verbesserten die Autohersteller die Sicherheit ihrer Wagen zunehmend. „Aber wenn die Diebe Equipment und Know-how besitzen, kommen sie in fast jedes Auto“, sagte Müller-Pahl. Er geht in vielen Fällen von organisierten Banden aus, die „auf Bestellung“ unterwegs sind.

Versicherer raten Autofahrern unter anderem, ihre Wagen sicher abzustellen. „Ist keine verschlossene Garage vorhanden, wählen Sie am besten einen belebten und gut beleuchteten Stellplatz“, empfiehlt die R+V Allgemeine Versicherung und ergänzt: „Das Auto ist kein Tresor.“ Mobile Geräte sollten auch bei kurzer Abwesenheit nicht im Auto zurückgelassen werden, das gelte auch für andere Wertgegenstände, für Wohnungsschlüssel und Schriftstücke mit einer Anschrift.

Ebenfalls wichtig: Autobesitzer sollten sofort Polizei und Versicherung informieren, wenn in ihren Wagen eingebrochen wurde — auch wenn sie eigentlich dringend zur Arbeit müssen. „Einfach aus Beweissicherungsgründen“, erklärte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Das gelte vor allem, wenn etwas gestohlen worden sei.