Erhöhte Legionellen-Konzentration in RWE-Kraftwerk

Jülich (dpa). Auf der Suche nach der Infektionsquelle für die Legionellen-Erkrankungen in Jülich ist im RWE-Kraftwerk Weisweiler eine erhöhte Konzentration der Erreger festgestellt worden.

Foto: TU Dresden/tmn/dpa

Die Legionellen seien im Kühlwasser nachgewiesen worden, teilte das nordrhein-westfälische Umweltministerium am Dienstag mit. Die Bezirksregierung Köln sei angewiesen, zusammen mit RWE Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung zu treffen. Bei einem Expertentreffen am Donnerstag würden weitere Maßnahmen geprüft. Nachdem bei 30 Patienten mit Lungenentzündung in Jülich Legionellen als Verursacher festgestellt wurden, sucht der Kreis Düren mit Experten nach der Infektionsquelle.

Der Wert in Weisweiler liege über dem freiwilligen Grenzwert der Industrie, sagte ein Ministeriumssprecher. Ob die Legionellen Ursache für die Erkrankungen in Jülich sind, werde untersucht: Ein Speziallabor in Dresden gleiche den Legionellen-Typ mit Proben von Patienten in Jülich ab. Der letzte Patient war am 15. September erkrankt.

Neben dem Kraftwerk gab es nach Ministeriumsangaben weitere Befunde in zwei Betrieben und im Forschungszentrum Jülich. Es würden Hinweise geprüft, ob möglicherweise alle Erreger-Typen aus den unterschiedlichen Quellen gleich sind. Bei einer Infektionswelle im sauerländischen Warstein waren 2013 mehr als 160 Menschen an Lungenentzündung erkrankt. Zwei Menschen waren gestorben.