Ermittler: Erpresser wollte 2,5 Millionen Euro von Maschmeyer
Hannover (dpa) - Nach einer gescheiterten Erpressung des niedersächsischen Unternehmers Carsten Maschmeyer sitzt der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Der 60 Jahre alte, vorbestrafte Betrüger habe 2,5 Millionen Euro von Maschmeyer gefordert, berichtete Oberstaatsanwältin Irene Silinger.
Er habe in einem Erpresserschreiben mit körperlicher Gewalt gegen den Finanzmanager (52) und Lebensgefährten von Schauspielerin Veronica Ferres (46) gedroht. Es habe auch Gewaltdrohungen gegen Frau Ferres gegeben, berichtete die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover.
Auch die für Maschmeyer tätige Agentur Communications & Network Consulting (CNC) bestätigte am Montag in München, dass der Erpresser Ferres und Maschmeyer Gewalt angedroht habe.
Gegen den Mann aus Nordrhein-Westfalen wurde Haftbefehl wegen versuchter räuberischer Erpressung erlassen. Vor dem Haftrichter gestand der 60-Jährige die Tat, so die Behörden. Er habe seit vergangenem Mittwoch versucht, den Gründer des Finanzdienstleisters AWD zu erpressen.
Maschmeyer habe noch am gleichen Tag die Polizei eingeschaltet, ging aber den Angaben nach zum Schein auf die Forderungen ein. Bei einer fingierten Geldübergabe am Samstag in Münster nahmen Beamte eines Sondereinsatzkommandos den mutmaßlichen Erpresser fest.
Anhaltspunkte für Mittäter hat die Staatsanwaltschaft nicht. Warum sich der 60-Jährige Maschmeyer für den Erpressungsversuch aussuchte, konnte Silinger nicht sagen. Derzeit gebe es keine Hinweise auf Geschäftsbeziehungen zwischen den beiden, betonte die Sprecherin.
Die Staatsanwaltschaft Hannover will möglichst bald Anklage gegen den Mann erheben. Das Strafmaß für räuberische Erpressung liegt zwischen einem und 15 Jahren, bei versuchter räuberischer Erpressung kann es abgemildert werden.
Derzeit wird in den Medien über Maschmeyer auch als Freund von Bundespräsident Christian Wulff berichtet. Denn 2010 hatte Wulff ein Appartement in der Ferienanlage des Unternehmers auf Mallorca gemietet.