Winterdienst: Mit Spezialtechnik tonnenweise Streusalz sparen

Bergisch Gladbach (dpa). Spritzen statt Streuen: Eine spezielle Technik könnte den Räumdiensten auf deutschen Straßen Tausende Tonnen Salz pro Winter sparen. Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) zufolge wirkt der Einsatz von flüssiger Salzlösung anstelle des üblichen Feuchtsalzes besser, länger und umweltschonender gegen Glättebildung.

Die BASt schätzte am Montag in einer Erklärung das jährliche Einsparpotenzial auf rund 100 000 Tonnen Salz - allein für den Winterdienst auf Autobahnen. Zwar müssten für eine Umstellung Anlagen für die Herstellung des Salz-Wasser-Gemischs angeschafft sowie die Streu- zu Sprühfahrzeugen umgerüstet werden, hieß es bei der BASt, einem Forschungsinstitut des Bundesverkehrsministeriums. Durch die Salzeinsparungen mache sich der Aufwand aber bezahlt.

Die Technik folgt einem Vorbild aus Skandinavien, wo sich die Salzlösung als Glatteis-Prävention bereits bewährt habe. Der in Deutschland bisher übliche Einsatz von Feuchtsalz zur Glatteis-Vorbeugung ist verhältnismäßig ineffektiv, da der Fahrtwind des Verkehrs die Salzkörner aufwirbelt und von der Fahrbahn weht. Wann die neue Technik auf Autobahnen zum Einsatz kommt, hängt von den jeweiligen Bundesländern ab.

Ein Sprecher des für Nordrhein-Westfalen zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW sagte am Montag, einige umgerüstete Fahrzeuge seien seit mehreren Jahren bereits im Pilotbetrieb: „Das wird auch bei uns die Zukunft sein.“ Eine Umrüstung sei aber nicht von heute auf morgen zu stemmen.