Ermittlungen nach „Tatort Internet“ beendet
Würzburg/München. Ende der Missbrauchs-Ermittlungen gegen einen früheren Kinderheim-Leiter, der in eine Falle der umstrittenen RTL-II-Sendung „Tatort Internet“ getappt war: Die Staatsanwaltschaft Würzburg stellte ihre Nachforschungen gegen den ehemaligen Leiter des „Goldenen Kinderdorfs“ in Würzburg wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern ein.
Nach Angaben der Behörde vom Donnerstag besteht kein hinreichender Tatverdacht gegen den 61-Jährigen. Der Mann war nach der Ausstrahlung der Sendung im Oktober vom katholischen Träger des Kinderheimes entlassen worden und mehrere Tage untergetaucht.
Der Mann hatte im Internet mit einer 13-Jährigen anbandeln wollen und war dabei einem Lockvogel der umstrittenen RTL-II-Sendung „Tatort Internet - Schützt endlich unsere Kinder“, bei der auch Ministergattin Stephanie zu Guttenberg aufgetreten war, auf den Leim gegangen. Der Sender war daraufhin in die Kritik geraten, dass er seine Informationen monatelang zurückgehalten hatte.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war das Verhalten des 61-Jährigen strafrechtlich nicht relevant. Hinweise auf sexuelle Kontakte zu Minderjährigen hätten sich nicht ergeben. „Es gab keinerlei belastendes Material, weder bei der Durchsuchung seiner Wohnung noch bei der Computerauswertung sowie den Ermittlungen im Kinderdorf“, sagte Oberstaatsanwalt Burkhard Pöpperl.