ESC-Moderator Pilou Asbæk: „Natürlich jubel ich für Dänemark“

Schauspieler Pilou Asbæk begibt sich mit der Moderation des Eurovision Song Contest auf neues Terrain.

Foto: Jörg Carstensen

Kopenhagen. Pilou Asbæk ist ein Mann für ernste Rollen: In „Borgen — Gefährliche Seilschaften“ war der dänische Schauspieler Berater der Premierministerin, im Gefängnis-Drama „R“ spielte er an der Seite realer Häftlinge, und in „Worlds Apart“ gab er den Freund einer unglücklichen Zeugin Jehovas. Nun bewegt sich der 32-Jährige auf ungewohntem Terrain. Zusammen mit den TV-Moderatoren Nikolaj Koppel und Lise Rønne präsentiert er die Halbfinals und das Finale des Eurovision Song Contest (ESC).

Herr Asbæk, Sie stecken mitten in den Proben, wie ist es, auf einer so großen Bühne zu stehen?

Pilou Asbæk: Ich stand den ganzen Morgen auf einer großen Bühne und ich kann Ihnen sagen, es ist extrem schön und ziemlich spektakulär.

Sind Sie nervös?

Asbæk: Ob ich nervös bin? Naja, da draußen sind ein paar Millionen Zuschauer, aber wir proben jede Show dreimal. Ich hoffe, ich werde nicht zu nervös sein.

Showmaster sein ist was ganz anderes als schauspielern, oder?

Asbæk: Oh ja, ich hatte keine Ahnung, zu was ich da Ja gesagt habe. Aber es ist eine Herausforderung und ich habe so was noch nie zuvor versucht. Ich bin ein Mensch, der nie Nein sagen kann zu einer Herausforderung. Wenn Leute zu mir sagen: Das erwarte ich nicht von Pilou, dann mache ich es. Ich überrasche gern andere Leute. Das ist ein Teil meines Jobs. Wenn ich immer das machen würde, was Leute von mir erwarten, wäre ich kein guter Schauspieler.

Wie kam es, dass Sie nun den ESC moderieren?

Asbæk: Ein Grund ist: Es ist ein großer Spaß, eine große Party mit Musikern aus ganz Europa. Es sind so wunderbare Leute und es ist immer toll, neue Leute zu treffen, die kreativ sind, mit denen man Spaß haben kann und die Party machen wollen. Und wenn ich für eine Sache berühmt bin in Dänemark, dann ist es, dass ich nicht Nein sagen kann zu einer Party. Außerdem: Die Leute halten den ESC immer für Kitsch, aber er ist auch Ernst. Kitsch und Ernst.

Sind Sie schon immer ein Fan des Eurovision Song Contest gewesen?

Asbæk: Ich würde mich nicht als Fan bezeichnen, eher als einen Zuschauer. Ich könnte jetzt nicht den Gewinner von 1963 sagen. Aber als Kind habe ich die Show häufig gesehen. All die Windmaschinen und das Feuer und das Wasser — wem würde das nicht gefallen?

Welcher Song ist Ihr Favorit?

Asbæk: Ich weiß, ich muss jetzt diplomatisch antworten: alle Songs. Aber im Ernst, es gibt so viele gute, mir ist es lieber, die Zuschauer zu Hause entscheiden das. Ich habe einen persönlichen Favoriten, aber den verrate ich nicht. Natürlich werde ich für Dänemark jubeln, aber wissen Sie was: Soll der beste Song gewinnen.