Von mutmaßlichen Impfgegnern mitgenommen Eltern telefonieren mit in Paraguay vermissten Töchtern

Die Eltern der in Paraguay vermissten deutschen Mädchen stehen in telefonischem Kontakt mit den Kindern - es habe auch erste „fruchtbare Gespräche“ mit den untergetauchten früheren Partnern gegeben.

Anne Maja Reiniger-Egler aus Deutschland hält das Foto ihrer vermissten zehnjährigen Tochter während einer Pressekonferenz in der Generalstaatsanwaltschaft.

Foto: dpa/Jorge Saenz

Die Eltern der zwei in Paraguay vermissten deutschen Mädchen stehen nach Angaben ihres Anwalts in telefonischem Kontakt mit den Kindern. Die Mutter der zehnjährigen Clara aus Essen, Anne Maja Reiniger-Egler, sowie der Vater der elfjährigen Lara Valentina aus München, Filip Blank, hatten „Gelegenheit zu einem direkten telefonischen Austausch mit ihren Töchtern“, erklärte Anwalt Stephan Schultheiss am Montag. Demnach fanden auch erste „fruchtbare Gespräche“ mit den untergetauchten früheren Partnern der Elternteile statt.

Andreas Rainer Egler, ein mutmaßlicher Gegner von Corona-Impfungen, war im November mit seiner zehnjährigen Tochter Clara nach Paraguay eingereist. Beide wurden dabei von Eglers neuer Ehefrau Anna Maria Egler und deren elfjähriger Tochter Lara Valentina begleitet. Die Erwachsenen hatten die Mädchen laut paraguayischer Staatsanwaltschaft ohne Zustimmung des jeweils anderen Elternteils in das südamerikanische Land mitgenommen.

Interpol sucht die Eglers mit Haftbefehlen. Die Mutter Claras startete Ende Mai eine öffentliche Suche. Das flüchtige Paar meldete sich daraufhin per Videobotschaft, seitdem besteht wieder Kontakt. In mehreren Telefonaten in den vergangenen Tagen „haben wir uns um eine einvernehmliche Lösung bemüht, um die Entziehung der Mädchen zu beenden“, erklärte Schultheiss.

Anne Reiniger-Egler und Filip Blank haben versprochen, ihre Klage zurückzuziehen, wenn das Paar die Kinder zurückgibt und eine Sorgerechtsvereinbarung erzielt wird.

(AFP)