Tönisvorster Jugendausschuss Jugendzentren hielten den Kontakt auch während der Pandemie
Tönisvorst · Im Tönisvorster Jugendausschuss ging es jetzt um die Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche. Dank der Arbeit der städtischen Jugendeinrichtungen seien die Folgen bei vielen nicht so schwerwiegend wie befürchtet.
(barni/msc) Petra Schippers und Anette Wackers vom Jugendfreizeitzentrum JFZ in St. Tönis und Joanne Thiedecke von der Vorster Jugendfreizeiteinrichtung „Das Wohnzimmer“ wurden jetzt im Ausschuss für Vielfalt, Jugend, Senioren, Gesundheit, Soziales und frühkindliche Bildung für ihre Arbeit, auch während der Pandemie, in den höchsten Tönen gelobt. Und die Frauen hatten einen kleinen Wunschzettel mitgebracht. So möchten sie, dass die neue Multifunktionsfläche an der Gerkeswiese, die sehr gut angenommen wird, über die Öffnungszeiten der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung „Das Wohnzimmer“ hinaus zugänglich ist. Und in St. Tönis wünscht man sich eine Tischtennisplatte.
Die Grünen hatten angefragt, welche Möglichkeiten es gibt, pandemiebedingte Defizite bei Kindern und Jugendlichen auszugleichen. Und sie hatten ihrem Antrag eine Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina beigefügt. Dort wird unter anderem eine „bewegungsfördernde Infrastruktur für Kinder und Jugendliche“ empfohlen. Dazu passte der Wunsch, eine Tischtennisplatte zu bekommen. Verwaltung und Ausschussmitglieder konnten jedoch nicht versprechen, dass in Kürze eine solche Tischtennisplatte aufgestellt werden kann. Auf Anfrage von Ralph Thoms (Die Grünen) erklärte der zuständige Geschäftsbereichsleiter Lars Schaath: „Entweder können wir das sofort umsetzen, oder die Tischtennisplatte muss im Rahmen der Haushaltsberatungen für 2023 eingeplant werden.“ Für Christiane Tille-Gander (CDU) ist die Tischtennisplatte ein Fall für das Kuratorium der Sparkassenstiftung, das im August tagen wird. Sie machte Hoffnungen, dass die Platte dann unverzüglich angeschafft werden kann. Birgit Koenen (FDP) setzt ebenfalls auf eine Sponsorenlösung.
Christiane Tille-Gander sagte: „Über die Auswirkungen der Pandemie auf die Kinder und Jugendlichen machen wir uns keine Sorgen.“ Diese Auffassung teilt auch Lars Schaath: „Unsere Fachkräfte in allen Bereichen sind sensibilisiert für diese Thematik, und wir haben das Glück, dass die Pandemie in Tönisvorst keine gravierenden Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche erkennen lässt.“
Die Zentren konnten
zusätzliche Besucher gewinnen
Zu den Auswirkungen der Pandemie auf Kinder und Jugendliche in Tönisvorst hatten die Grünen vor der Sitzung schriftlich zahlreiche Fragen gestellt. Die Verwaltung antwortete in ihrer Vorlage zur Sitzung: Kinder unter sechs Jahren seien in Zeiten der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen „selbstverständlich erheblichen Belastungen und Herausforderungen ausgesetzt“ gewesen. „Glücklicherweise sind nach einhelliger Meinung unserer Einrichtungsleitungen wie auch der zuständigen Stellen des Kreises Viersen bei der überragenden Mehrzahl der von uns betreuten Kinder jedoch keine schwerwiegenden oder nachhaltigen Entwicklungsverzögerungen erkennbar.“ Das Interesse der Kinder und Jugendlichen am Angebot der Tönisvorster Freitzeiteinrichtungen sei auch in Zeiten der pandemiebedingten Einschränkungen außergewöhnlich hoch gewesen. Der Kontakt zu den meisten der jungen Menschen oder ihren Eltern sei dank der intensiven Nutzung der Sozialen Medien auch während der Schließung der Einrichtungen nie gänzlich abgerissen. Und sobald die dort offerierten Aktivitäten mit einer zunächst noch begrenzen Teilnehmerzahl wieder aufgenommen werden durften, war die Resonanz sofort außergewöhnlich hoch, so die Verwaltung weiter. Neben vielen den Mitarbeitern bereits bekannten Jugendlichen wurden zudem auch neue Besucher gewonnen.
Die Grünen schlugen vor, in den Jugendfreizeiteinrichtungen junge Menschen eine Einsatzmöglichkeit im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) zu ermöglichen. Petra Schippers lehnte diesen Vorschlag für das St. Töniser Jugendzentrum allerdings ab: „Das ist schwierig umzusetzen bei uns, die Besucher wären zum Teil älter als die FSJler.“ Joanne Thiedecke hat hingegen ein wesentlich jüngeres Publikum – sie ist in ihrem „Wohnzimmer“ daran interessiert, eine Kraft mit 20 Wochenstunden zugewiesen zu bekommen im Rahmen der praxisorientierten Ausbildung zur Erzieherin beziehungsweise zum Erzieher.
Die Vertreterinnen der beiden Jugendfreizeiteinrichtungen hatten ihre Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass es seit April praktisch keine pandemiebedingten Einschränkungen mehr gebe. Sie haben während des Lockdowns aufsuchende Arbeit geleistet, die Jugendlichen nicht allein gelassen mit ihren Problemen. Die neue Ausschussvorsitzende Britta Rohr (Die Grünen) als Nachfolgerin von Meral Thoms, zog eine äußerst positive Bilanz: „Wir sind begeistert davon, was alles passiert bei Ihnen. Sie hatten den Anspruch, den Kindern und Jugendlichen Normalität zu vermitteln.“