Neubau offiziell eingeweiht Mehr Platz für Schüler der OGS Wekeln

Willich · Das neue Gebäude des Offenen Ganztags der Gemeinschaftsgrundschule Wekeln wurde nun offiziell eröffnet. Es handelt sich um den ersten komplett barrierefreien, von der Stadt Willich geplanten Neubau. Eine Aufstockung ist möglich.

Zur Eröffnung der Offenen Ganztagsschule in Wekeln gratulierten Patricia Münch-Grevel (kommissarische Schulleiterin der GGS, links), und Bürgermeister Christian Pakusch der Leiterin der OGS, Tanja Reizner.

Foto: Norbert Prümen

Die Nachfrage nach einem Platz in einer Offenen Ganztagsgrundschule (OGS) ist steigend, und der Rechtsanspruch auf einen solchen Platz naht mit großen Schritten. Das hat die Stadt Willich dazu bewogen, die OGS in der Gemeinschaftsgrundschule Wekeln auszubauen. Die Schule hat ein neues Gebäude für diesen Bereich erhalten, das jetzt offiziell eröffnet wurde.

Im November 2020 rollte der erste Bagger an. „Wir haben mit einer Bauzeit von einem guten Jahr gerechnet. Es sind dann ein paar Monate mehr geworden, weil es Lieferschwierigkeiten gab, was die Holzfassade betrifft“, berichtet Nilay Behr, die als Ingenieur-Architektin der Stadt Willich den Bau plante und begleitete. Wobei der Bau eine Premiere für die Stadt Willich ist. Es ist der erste, komplett barrierefreie Neubau, den die Stadt Willich geplant hat. Ende Februar dieses Jahres war es so weit: Der Neubau der OGS ging in die Benutzung.

Es handelt sich um einen Massivbau, der mit einer Holzverkleidung versehen wurde. Anders als beim ersten Gebäude der OGS an der Grundschule Wekeln, das in Holzbauweise erstellt wurde, fiel die Entscheidung diesmal für einen Massivbau. „Das hat den ganz einfachen Hintergrund, dass wir dieses Gebäude jederzeit um eine ganze Etage aufstocken können. Das heißt, wir können den OGS-Bereich erweitern, ohne weitere Fläche zu versiegeln oder den Schulhof als solchen zu verkleinern“, sagt Behr. Die Holzfassade war ihr dabei wichtig, da sich das Gebäude so hervorragend an das Gesamtkonzept der Schule anpasst. An den anderen Gebäuden wurde nämlich ebenfalls viel mit Holz gearbeitet.

Behr nutzte das Grundstück für den Neubau bis in den letzten Winkel aus. Auf diesem Weg entstand ein 415 Quadratmeter großes trapezförmiges Gebäude, das den Grundstücksgegebenheiten entspricht und sich an die Achsen der Grundschule anlehnt. Wie es die Stadt Willich bei Neubauten im Flachbausektor vorgibt, wurde ein Gründach angelegt. Geheizt wird über Fernwärme. Behr spricht von einem sehr gut gedämmten Gebäude. Mit einem eigens entwickelten Farbkonzept, großzügig geschnittenen und, dank den großen Fensterfronten, lichtdurchfluteten Räumlichkeiten punktet der Neubau weiter.

„Wir fühlen uns hier sehr wohl. Das Gebäude ist an die Bedürfnisse der Kinder angepasst“, bringt es Tanja Reizner, die Leiterin der OGS, auf den Punkt. Das geräumige Foyer begeistert mit Details wie einer großen Mal- und Magnetwand. Jedes Kind hat im Foyer seinen eigenen Spind. Insgesamt stehen drei Gruppenräume zur Verfügung, die mit mobilen Möbeln ausgerüstet sind.

Dazu kommen noch zwei Nebenräume, Platz für Lagerfläche, eine Küche und sanitäre Anlagen. „Gegessen wird in unserem OGS-Altbau. Dort wurde eine mobile Trennwand eingezogen, sodass ein dritter Essraum entstanden ist“, sagt Reizner.

Der Neubau an sich wird für die OGS-Schüler der ersten und zweiten Klassen genutzt. Damit konnte die Arbeit konzeptionell umgestellt werden. Das bislang komplett offene Konzept erfuhr eine Veränderung. „Wir arbeiten jetzt bei den jüngeren Schülern mit einem Gruppenkonzept, während wir bei den Dritt- und Viertklässlern weiterhin ein offenes Konzept nutzen“, sagt Reizner.

Ein Bezugserzieher begleitet die Grundschüler in der OGS in festen Klassengruppen beim Mittagessen und den Hausaufgaben. Das heißt, die Kinder einer Klasse sind zusammen. Das ergibt Gruppengrößen von zehn bis 17 Kinder, je nachdem, wie viele Kinder einer Klasse die OGS besuchen. Während sich die beiden älteren Stufen danach durchmischen, bleiben die ersten und zweiten Klassen jeweils für sich und nutzen die entsprechenden Gruppenangebote.

Der Neubau entzerrt nicht nur, er macht auch eine Ausstockung der OGS möglich. Bislang bat die OGS 125 Plätze, wobei 100 Kinder im OGS-Altbau Platz fanden und die Viertklässler in weiteren Räumlichkeiten der Grundschule untergebracht waren. Jetzt sind es 150 OGS-Plätze. Damit entfällt auch die Nutzung der Schulräume für die OGS-Schüler der Stufe vier. Alle Nutzer finden in den entsprechenden OGS-Gebäuden Raum.

Aktuell nutzen 130 Grundschüler die OGS. Betreut werden sie von einem insgesamt 15-köpfigen Team. Die Betreuung ist immer bis um 17 Uhr gegeben. Die OGS der Grundschule Wekeln befindet sich in einer doppelten Trägerschaft. Die beiden Träger sind die Stadt Willich und die evangelische Emmaus-Kirchengemeinde.