Selbstbedienung statt Beratung auch in Schiefbahn und Neersen Volksbank schließt Filialen trotz Millionen-Gewinns

Mönchengladbach/Willich · Weil immer mehr Kunden auf Online-Banking setzen, werden ab Juli viele Filialen der Volksbank Mönchengladbach geschlossen – auch in Schiefbahn und Neersen.

1,8 Millionen Gewinn trotz Pandemie und anderer Krisen konnten verkündet werden.

Foto: Volksbank Mönchengladbach

. (jbu) Etwa 200 Mitglieder waren zur Vertreterversammlung der Volksbank Mönchengladbach, die auch Willich zu ihrem Einzugsgebiet zählt, am Mittwoch in den Borussia-Park gekommen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Fred Hendricks, sagte: „Die aktive Teilhabe der von den Mitgliedern gewählten Vertreterinnen und Vertreter ist ja genau das, was eine Genossenschaft so besonders macht. Daher freue ich mich sehr auf das Gespräch mit Ihnen.“

Hendricks machte gleich zu Beginn der Versammlung klar, dass in diesen schwierigen wirtschaftlichen, ökologischen und politischen Zeiten, Solidarität und Gemeinschaft probate Mittel zur Problembewältigung sind. Er nannte als Beispiele die Flutkatastrophe vom Juli vergangenen Jahres und die Corona-Krise.

Zentraler Punkt des Abends war seine folgende Feststellung: „Den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag für die Verwendung des Jahresüberschusses hat der Aufsichtsrat geprüft und in Ordnung befunden.“ Der Aufsichtsrat empfehle daher der Vertreterversammlung, den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 festzustellen: „Somit liegt der Jahresüberschuss bei 1,8 Millionen Euro.“ Entsprechend deutlich fiel die Zustimmung aus. Die Mitglieder der Volksbank Mönchengladbach dürfen sich, so Fred Hendricks weiter, über eine Dividende von drei Prozent freuen.

Die Bilanzsumme der Volksbank Mönchengladbach mit 408 Beschäftigten liegt bei deutlich über 2,6 Milliarden Euro, das betreute Kundenvolumen von mehr als 5,2 Milliarden Euro, verteilt auf 93.546 Kundinnen und Kunden.

Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem Rückgang der Ertragslage gerechnet. Als Ursache sieht der Vorsitzende des Aufsichtsrates die aktuelle Entwicklung auf den Geld- und Kapitalmärkten und den Krieg in der Ukraine.

Vorstandsmitglied Josef Brück stellte die veränderten Zugangswege der Volksbank Mönchengladbach vor. Demnach wird zum 1. Juli das Filialnetz neu und wie es von der Bank heißt „zukunftsorientiert“ aufgestellt, in Beratungs- und Kompetenzcenter, sowie SB-plus und SB-Filialen, „um Leistungen und Kompetenzen zu bündeln.“ Auch die Filialen in Schiefbahn und Neersen wird es dann in ihrer jetzigen Form nicht mehr geben. Selbstbedienung statt persönliche Beratung. Die Genossenschaftsbank reagiere damit auf das stetig steigende Wachstum im Online-Banking, heißt es.

Bei der Umsetzung der Fusion mit der Volksbank Meerbusch wurden die beiden Generalbevollmächtigten Carsten Thören und Volker Klemm in der letzten Aufsichtsratssitzung als stellvertretende Vorstände bestellt, so Aufsichtsratsvorsitzender Fred Hendricks.