Esther Schweins: Von der Wüste aufs Traumschiff
Die Schauspielerin Esther Schweins verkörpert am Freitag in einem ARD-Epos die Rolle einer Ärztin.
Berlin. Ihr Name lässt vor allem die Herzen männlicher Fernsehzuschauer höherschlagen: Esther Schweins gilt als eine der attraktivsten deutschen Schauspielerinnen. Die 42-Jährige ist am Freitag in dem dramatischen ARD-Epos „Die Wüstenärztin“ (20.15 Uhr) zu sehen. Esther Schweins spielt darin eine idealistische Ärztin, die zu einem Stamm in die Wüste reist, um einen kranken Beduinenfürsten zu heilen. Im Interview mit unserer Zeitung spricht sie über ihren Beruf, und wie sich dieser mit ihrer Familie vereinbaren lässt.
Frau Schweins, Sie sind in einem Wüstenepos zu sehen. Sind Sie ein Fan solcher Filme wie „Lawrence von Arabien“ oder „Der englische Patient“?
Esther Schweins: O mein Gott, natürlich! Und ich mag es, den Zuschauer mit meinen Filmen weit weg in ein ganz anderes Umfeld zu entrücken, so dass er sich emotional mal richtig gehen lassen kann, sich ganz in der Geschichte verliert.
Der Film spielt in der arabischen Wüste. Wurde er auch dort gedreht?
Schweins: Nein, in Namibia. Wir haben im Oktober und November gedreht, da war es in Dubai mit 60 Grad zu heiß. In Namibia war es an manchen Tagen auch so heiß, dass ich gar nicht wusste, wohin mit mir. Aber oft hatten wir einen so kalten Atlantikwind, dass ich in den Drehpausen froh um meine Daunenjacke war, obwohl gleichzeitig die Sonne glutheiß brannte.
In einigen Szenen sind Sie auf einem Pferd zu sehen. Mussten Sie sich doubeln lassen?
Schweins: Die spektakulären Szenen habe ich nicht selber gemacht, in einigen anderen Szenen bin ich aber selber geritten — soweit ich das versicherungstechnisch durfte. Ich bin allerdings keine passionierte Reiterin. Ich finde, dass Pferde durchaus sehr glücklich sind, ohne dass jemand auf ihnen sitzt.
Sie sind ja viel unterwegs, als Nächstes gehen Sie auf dem „Traumschiff“ an Bord. . .
Schweins: Juhu, das erste Mal auf dem „Traumschiff“! Ich freue mich auf die Reise, ich reise tatsächlich sehr gerne, und wie in den anderen Fällen sind auch da meine Kinder wieder mit dabei. So kann ich sowohl die Arbeit als auch das Erlebnis genießen.
Ist das für Ihre beiden Kinder nicht etwas langweilig, wenn die Mama arbeiten muss?
Schweins: Gerade auf dem Traumschiff ist die Mama ja in der luxuriösen Situation, dass sie zwar geschlagene vier Wochen auf dem Schiff ist, aber gar nicht so viel drehen muss.
Also empfinden Sie das viele Reisen gar nicht als stressig?
Schweins: Im Gegenteil. Das ist für mich als Mutter ein unermesslicher Reichtum. Wir haben schon so einen Schatz an Erfahrung angehäuft, an Geschichten, die wir uns erzählen können — meine Kinder lieben das sehr.
Und wenn Sie nicht gerade beim Drehen in irgendeiner Ecke der Welt sind, was machen Sie dann?
Schweins: Eigentlich kommt es gar nicht vor, dass ich nicht arbeite. Ich bin ja nebenbei auch Mama, also Füße hochlegen ist nicht — ich habe sozusagen einen sehr präzisen Dienstplan. Selbst jetzt, wo meine Kinder von morgens bis zum frühen Nachmittag im Kindergarten sind, klingeln bei mir die Minuten runter: Das, das und das ist zu machen, dann telefonieren, am Computer sitzen, einkaufen, aufräumen, dann zackig wieder die Kinder abholen — wie andere Mamas auch.
Was sind nach „Wüstenärztin“ und „Traumschiff“ Ihre nächsten Projekte?
Schweins: Ehrlich gesagt habe ich es mir seit Jahren abgewöhnt, über ungelegte Eier zu reden. Es kommt einfach zu oft anders, als man denkt.