Eurovision Song Contest: Erste Entscheidung in Helsinki
Am Donnerstag steigt das Halbfinale des Wettbewerbs. Während DJ Bobo für die Schweiz antritt, kann sich der deutsche Kandidat Roger Cicero zurücklehnen und die Konkurrenz mustern: Er ist schon für das Finale qualifiziert. Wir zeigen, wer am Samstag noch dabei ist.
Helsinki (dpa). Mit dem Halbfinale beginnt am Donnerstag der Eurovision Song Contest los. 28 Länder von Albanien bis Zypern wollen sich für das Finale am Samstag qualifizieren. Im Halbfinale (21 Uhr, live im NDR-Fernsehen) kämpfen sie vor rund 9000 Zuschauern in Helsinki und zig Millionen an Europas Bildschirmen mit Balladen, Rockkrachern und Rapsongs um die zehn verbliebenen Finalplätze. Die Top Ten singen am Samstag (12. Mai) zusammen mit den 14 bereits qualifizierten Nationen um die europäische Musikkrone - und dürften dann gleich zu den heißen Favoriten gehören. Im vergangenen Jahr kamen die ersten drei - Finnland, Russland und Bosnien-Herzegowina - alle über die Qualifikation in den Endkampf. Der deutsche Kandidat: Roger Cicero ist gut gelaunt Den deutschen Kandidaten Roger Cicero, der für das Finale gesetzt ist, scheint das kaum zu belasten. Gut gelaunt und lässig absolvierte er am Mittwoch - während die Qualifikanten in der Generalprobe schwitzen mussten - eine Stadtrundfahrt samt Band, Journalisten und Fans. "Das ist sehr amüsant hier, mit so einem großen Tross unterwegs zu sein." Arbeit könne man das kaum nennen. "Das macht doch Spaß", sagte der 36-Jährige, dem es in Helsinki sehr gut gefällt. "Ich mag das Nordische, etwas Herbe ganz gern. Außerdem ist bei mir jetzt gerade so ein bisschen Eurovisions- Fieber angekommen", sagte er bei einem der zahlreichen Fotoshootings vor blauem Himmel am Hafen. Für den blauen Himmel dürfte DJ Bobo kaum ein Auge gehabt haben. Der Schweizer, der mit der Startnummer 8 ins Halbfinale geht, musste mit seiner aufwendigen Tanznummer "Vampires Are Alive" ebenso in die Generalprobe wie seine 27 Konkurrenten. Mit seinen hunderttausenden Fans im Rücken sollte ihm der Sprung ins Finale aber problemlos glücken, ebenso wie der israelischen Band Teapacks, die mit ihrem politischen Song "Push The Button" - einer Polka-Klezmer-Rap-Nummer, in der vor "verrückten Führern" und deren "Druck auf den Knopf" gewarnt wird - ohnehin zu den Geheimfavoriten zählt. Einen starken Eindruck bei den Proben lieferte auch das polnische Duo Jet Set ab: Ihr Lied "Time To Party" ist eine interessante Mischung aus Rap- und Pop-Elementen und erinnert ein bisschen an die US-Hip-Hopper The Black Eyed Peas. Außenseiterchancen auf einen Platz auf dem Treppchen und damit fast sicher die Finalteilnahme in der Tasche haben auch die Bulgaren Elitsa Todorowa und Stojan Jankulow. In ihrem Song "Water" verbinden sich Choräle und Trommeln mit einem Technobeat und Balkan-Elementen zu einem ungewöhnlichen Hörerlebnis. In Deutschland, wo die Fans auch beim Halbfinale schon per Telefon abstimmen können, dürfte auch der Beitrag von Kenan Dogulu hoch im Kurs stehen. Er liefert mit "Shake It Up Shekerim" eine tanzbare Türk-Pop-Nummer ab, die sicher viele Anrufe der deutsch- türkischen Gemeinde bekommt. Und für Georgien und Tschechien ist das Halbfinale selbst schon etwas Besonderes: Sie sind zum ersten Mal in der 52-jährigen Grand-Prix-Geschichte dabei.