Gangsterbanden Explosions-Serie: LKA-Ermittler jagen Geldautomaten-Banden
Ein ohrenbetäubender Knall, dann fliegen Trümmer: Gangsterbanden sprengen in NRW reihenweise Geldautomaten in die Luft. Nun will das Landeskriminalamt dem nächtlichen Treiben ein Ende bereiten.
Düsseldorf (dpa). Nach einer Serie von Geldautomaten-Sprengungen in Nordrhein-Westfalen hat das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen. In diesem Jahr habe es bereits 31 Angriffe auf Geldautomaten gegeben, sagte LKA-Chef Uwe Jacob am Donnerstag in Düsseldorf. Nun kümmere sich eine eigene Ermittlungsgruppe um die Straftaten. Das LKA geht davon aus, dass es sich um mehrere Banden handelt, die aus den Niederlanden operieren. Mit der Polizei des Nachbarlandes seien bereits Gespräche geführt worden.
Die Täter leiten Gas in die Automaten und jagen die Geräte auf diese Weise in die Luft, um an das Bargeld zu kommen. Dadurch entstehen regelmäßig enorme Schäden. Ähnlich läuft es immer wieder auch bei Fahrkartenautomaten, die von Unbekannten zerstört werden. „Bei den Sprengungen wurden teilweise massive Gebäudeschäden verursacht, zum Glück wurden bislang noch keine Hausbewohner oder zufällig vorbeikommende Passanten verletzt“, berichtete LKA-Ermittler Dietmar Kneib.
Eine solche Bande soll der NRW-Polizei Anfang September eine schwere Blamage bei einer Verfolgungsjagd beschert haben: Mit einem PS-starken Wagen waren die Gangster über acht Autobahnen einer großen Zahl von Streifenwagen und einem Polizeihubschrauber entkommen. Sie fanden dabei sogar noch Zeit, ihren Wagen aufzutanken.
Neben den Automatensprengungen werden den Banden auch Blitzeinbrüche in Leverkusen, Bielefeld und Hagen zugeschrieben. Alle vorhandenen Spuren würden nun mit hoher Priorität untersucht. Es werde außerdem gemeinsam mit den Herstellern versucht, die Geldautomaten technisch besser zu sichern. Die meisten Explosionen wurden im deutsch-niederländischen Grenzgebiet registriert.