Felix Baumgartner: Mit 1000 Sachen Richtung Erde
Extremsportler Felix Baumgartner aus Österreich will im freien Fall die Schallmauer durchbrechen. Es ist sein zweiter Versuch.
Wien. In einem neuen Anlauf will der österreichische Extremsportler Felix Baumgartner als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer durchbrechen. Aus rund 36 000 Metern Höhe will Baumgartner aus einem Ballon abspringen und deutlich mehr als 1000 Stundenkilometer schnell werden.
Geschützt wird der 41-Jährige nur von einem Helm und einem Spezialanzug. Wann genau der Sprung aus der Stratosphäre, der unteren Schwelle zum Weltraum, passieren soll, steht noch nicht fest. „Im Moment finden letzte Testläufe statt“, sagte eine Sprecherin des Projekts, das von einem österreichischen Limonade-Hersteller bezahlt wird, gestern in München.
Der Ort des lebensgefährlichen Unternehmens: Roswell, New Mexico, im Süden der USA. Seit fünf Jahren arbeitet ein Team aus Technikern und Wissenschaftlern an dem Projekt. Zwischenzeitlich gab es wegen eines Rechtsstreits eine längere Unterbrechung. Mit dem Sprung will Baumgartner vier Rekorde brechen: Den höchsten bemannten Ballonflug auf 36 000 Meter, den höchsten Absprung, das Erreichen der Überschallgeschwindigkeit im freien Fall und den am längsten dauernden freien Fall, etwa 5,30 Minuten.
Mehrere Rekorde hält der frühere amerikanische Soldat Joseph Kittinger, der 1960 aus einer Höhe von 31 000 Metern aus einem Ballon sprang. Kittinger berät Baumgartner. Der Aufstieg mit dem Spezial-Ballon dauert drei Stunden. Außerhalb der Kapsel ist es bis zu minus 70 Grad kalt, ohne einen Schutz- und Druckanzug sowie Sauerstoffflaschen ist Überleben nicht möglich.
Gefährliche Sprünge machten Baumgartner bekannt. Mit einem Fallschirm stürzte er sich von Wolkenkratzern, etwa 2007 vom Taipei-Center in Taiwan. Oder von der Christusstatue in Rio. 2003 überflog er mit einem Carbon-Flügel am Körper im freien Fall den Ärmelkanal.