Film: Die Tragödie der Wilhelm Gustloff
Fast 9000 Menschen starben 1945 bei der größten Schiffskatastrophe aller Zeiten. Ein aufwendiger ZDF-Zweiteiler rekonstruiert die Geschehnisse in der eiskalten Ostsee.
Hamburg. Nur 1200 Menschen überlebten den Untergang des Flüchtlingsdampfers "Wilhelm Gustloff" am 30.Januar 1945 - fast 9000 Menschen starben in der eiskalten Ostsee, überwiegend Frauen und Kinder. Doch während die Havarie der Titanic (1500 Tote) zum Mythos wurde, geriet das Drama in der Ostsee fast in Vergessenheit.
Das ZDF hat dieses hochdramatische Kapitel deutscher Kriegsgeschichte in einem mehr als zehn Millionen Euro teuren Zweiteiler verfilmt und strahlt ihn an diesem Sonntag und Montag aus. Ergänzt wird das TV-Drama durch eine ebenfalls zweiteilige Dokumentation.
Die "Wilhelm Gustloff" war nur wenige Stunden nach ihrem Auslaufen aus Gotenhafen (heute Gdingen) vom sowjetischen U-Boot "S 13" torpediert und versenkt worden. In der Dokumentation berichten die wenigen Zeitzeugen über das Inferno auf dem Wasser, das noch viel grauenhafter war als der Untergang der "Titanic".
Die gespenstische Szenerie des Untergangs, die die Überlebenden in ihren Booten sahen, hat sich für immer in ihr Gedächtnis gebrannt. Sie sahen, wie sich das Heck der Gustloff in Sekunden wie von einer übersinnlichen Kraft besessen steil nach oben hob. Im Moment des Aufbäumens gingen alle Lichter des Ozeanriesen an.
Das Schiff Der Untergang des deutschen Flüchtlingsschiffs "Wilhelm Gustloff" war die größte Seefahrt-Katastrophe der Neuzeit. Die Tragödie des ursprünglich von den Nationalsozialisten als Kreuzfahrtschiff eingesetzten Schiffs ereignete sich am 30.Januar 1945 nördlich von Stolp in der Ostsee.
Die Katastrophe Kurz nach dem Verlassen des Hafens von Gdingen (früher: Gotenhafen) in der Danziger Bucht wurde das etwa 200Meter lange und 20 Meter breite Fahrgastschiff von dem sowjetischen U-Boot "S-13" angegriffen und mit drei Torpedo-Treffern versenkt.
Die Opfer An Bord befanden sich vermutlich mehr als 10000 Menschen auf der Flucht vor der heranrückenden Roten Armee. Von ihnen konnten nur etwa 1200 gerettet werden. Mehr als 9000 Menschen - zumeist Frauen, Kinder und schwer verwundete Frontsoldaten - starben in der eiskalten Ostsee.
Das Wrack Die Reste der Gustloff liegen heute als geschütztes Seekriegsgrab 42Meter tief auf dem Meeresgrund.