Flugzeugabsturz in Madrid: Familie aus Pullach identifiziert

38 Jahre alte Mutter und 50 Jahre alter Vater wollten mit ihren Söhnen (5 und 8 Jahre) in die Ferien fliegen.

München. Fünf Tage nach dem Absturz der Spanair-Maschine in Madrid stehtzweifelsfrei fest, dass unter den Todesopfern auch eine vierköpfigeFamilie aus Pullach bei München ist. Die Identität der Opfer wurdedurch einen Abgleich mit DNA-Spuren der Familie geklärt, wie dasBayerische Landeskriminalamt am Montag in München mitteilte.

Die 38Jahre alte Mutter und der 50-jährige Vater wollten zusammen mit ihrenbeiden fünf und acht Jahre alten Söhnen auf die Ferieninsel GranCanaria fliegen. Damit haben die Angehörigen der Familie nach tagelangem Warten traurigeGewissheit.

Zwar standen die Namen der Familie auf der Passagierlistedes Fluges. Um ihren Tod bestätigen zu können, mussten die Leichen abererst zweifelsfrei identifiziert werden. Bei dem Absturz am Mittwochwaren 154 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als die Hälfte der Opferist bisher identifiziert.

Bei den übrigen Opfern könne der Prozess der Identifizierung sich allerdings noch bis zu zwei Wochen hinziehen, teilte der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba am Montag mit.

Wegen des Feuers und der Hitze bei dem Flugzeugabsturz seien die Proben zur Anfertigung der DNA-Analysen "in einem schlechten Zustand". Der Minister schloss nicht aus, dass in einzelnen Fällen eine Identifizierung nicht mehr möglich sein werde. Bisher sei die Identität von 86 Toten festgestellt worden.

Bei der Suche nach den Ursachen des Unglücks konzentrieren die Ermittler sich nach Angaben der Zeitung "El País" auf die Möglichkeit, ob die Triebwerke beim Start einen Leistungsabfall erlitten. Auch werde die Hypothese geprüft, ob beim rechten Triebwerk ein Umkehrschub eingesetzt haben könnte, schrieb das Blatt.

Bei dem Unglück am vorigen Mittwoch war eine Maschine der spanischen Fluggesellschaft Spanair gleich nach dem Start vom Madrider Flughafen abgestürzt und in Flammen aufgegangen.