Fluten in Thailand erreichen Bangkoks Zentrum
Bangkok (dpa) - Die Fluten nach heftigen Monsunregen sind durch das Zentrum von Thailands Hauptstadt Bangkok gerauscht. Am Samstag waren Teile der Innenstadt bis zu 2,30 Meter hoch überschwemmt, berichtete das staatliche Fernsehen NBT.
In der Millionenstadt herrscht weiter die höchste Alarmstufe.
Die große Katastrophe steht vielleicht noch bevor. Die Zahl der Todesopfer im gesamten Land steigt weiter: Bislang seien 297 Menschen bei den schweren Unwettern ums Leben gekommen, teilten die Behörden mit.
Thailands Präsidentin Yingluck Shinawatra versicherte erneut, dass Bangkoks Zentrum gut gegen die Fluten gerüstet sei: „Die Hochwasserschutzwände sind nun eingerichtet“, sagte sie in einer Radioansprache. Die Schutzdämme aus Sandsäcken sollten von 2,50 Metern auf drei Meter erhöht werden - das ordnete Bangkoks Gouverneur Sukhumphand Paribatra an.
Doch die wirklich großen Überschwemmungen könnten erst noch kommen: Die Fluten aus dem Norden des Landes werden von Sonntag an bis Dienstag erwartet. Regenfälle könnten die Situation zudem weiter verschlimmern. Bangkoks Gouverneur hatte deshalb Warnungen für 27 Gemeinden am östlichen Randgebiet der Hauptstadt ausgegeben. Die Menschen müssten sich darauf einstellen, ihre Häuser zu verlassen.
Viele Einwohner der Metropole haben sich gegen die Fluten in den vergangenen Tagen gerüstet, indem sie Vorräte von Sandsäcken, Nudeln und Reis anlegten. In den Läden waren viele Regale leer. Auch Wasser war nur noch schwer zu bekommen.
Der Plan der Regierung ist, das Wasser sobald wie möglich in den Golf von Thailand hinauszuleiten. In einigen nördlichen Provinzen des Landes gingen die Fluten aber wieder zurück. Beliebte Touristenziele wie Chiang Mai waren wieder weitgehend trocken.
Bei den bislang schwersten Überschwemmungen seit 1995 sind in Thailand Schäden von mehr als 1,9 Milliarden Euro angerichtet worden. Insgesamt sind mehr als 2,3 Millionen Menschen betroffen. Auch Thailands Nachbarländer Kambodscha, Laos und Vietnam sind betroffen. Insgesamt wurden in den reißenden Fluten mehr als 550 Menschen getötet.