Franziska Drohsel: Die Jusochefin

Franziska Drohsel war nach drei Männern wieder die erste Frau an der Spitze der Jusos. Die 29-Jährige gilt als zielstrebig und durchsetzungsfähig. Ihr wird viel politisches Potenzial bescheinigt.

Dennoch entschied Drohsel nun, nach knapp drei Jahren den Vorsitz der SPD-Nachwuchsorganisation abzugeben. "Ich habe den Juso-Bundesvorsitz nie als Sprungbrett in die Berufspolitik gesehen", sagte Drohsel, die auch Gründungsmitglied der linken Denkfabrik "Institut Solidarische Moderne" ist.

Franziska Drohsel, die ihre Briefe stets "mit sozialistischen Grüßen" zeichnet, hatte immer wieder die Agenda-Politik der SPD kritisiert. Sie warb für eine Annäherung an die Linke. Für ihre politische Einstellung wurde sie aber auch kritisiert. Kurz nach ihrer Wahl 2007 war sie wegen der Mitgliedschaft in der "Roten Hilfe" in die Schusslinie geraten. Die "Rote Hilfe" unterstützt Aktivisten der linken Szene, die auch schon mal mit staatlichen Organen in Konflikt gekommen sind.

Warum genau Drohsel ihr Amt abgibt, ließ sie unklar. Die Gründe seien jedoch privater Natur, betonte Drohsel. Auf Nachfrage sagte eine Sprecherin, die Juristin wolle sich auf das 2.Staatsexamen vorbereiten.